R+V: Deutsche fürchten Corona-Dauerschleife ohne Impfung

Der PKV-Verband zieht eine Zwischenbilanz der Corona-Pandemie. Quelle: Bild von Pete Linforth auf Pixabay

Corona hält die Bundesrepublik nun seit fast zwei Jahren in Atem: Derzeit sorgt die Omikron-Welle für hohe Infektionszahlen. Laut einer aktuellen Sonderbefragung der R+V-Studie „Ängste der Deutschen“ befürchtet mehr als jeder zweite Deutsche, dass es immer neue Corona-Wellen gibt, bis alle geimpft sind. 

Mehr als die Hälfte der Befragten (55 Prozent) befürchtet, dass es immer neue Corona-Wellen gibt, bis alle geimpft sind. Das ist der höchste Wert der aktuellen Sonderbefragung. Schon bei der Zwischenumfrage vor einem Jahr hatten die Deutschen mehrheitlich Angst davor, dass die Pandemie ohne Impfung nicht endet. Damals fürchteten fast 60 Prozent, dass es als Konsequenz immer wieder Lockdowns gibt. „Die Einschätzung, dass nur die Impfung weitere Corona-Wellen verhindern kann, ist sehr realistisch. Angesichts des Infektionsgeschehens in den vergangenen Monaten wäre ein anderes Urteil ziemlich blauäugig“, sagt Manfred G. Schmidt, Politikwissenschaftler an der Ruprecht-Karls-Universität in Heidelberg.

Auch das Infektionsrisiko sorgt derzeit für große Angst unter den Bundesbürgern. 43 Prozent aller Befragten befürchten, dass das Coronavirus sie selbst, ihre Familie oder Freunde trifft. Bei der Standardumfrage im Sommer waren es noch 35 Prozent. „Was auffällt: Wenn die Fallzahlen auf Rekordwerte klettern, wachsen auch die Ängste vor einer Infektion. Im Winter ist diese Sorge deutlich ausgeprägter als im Sommer“, sagt Grischa Brower-Rabinowitsch, Leiter interne und externe Kommunikation bei der R+V. Bei der Zwischenumfrage vor einem Jahr, als der Impfstoff noch neu war, hatte fast jeder Zweite (48 Prozent) Angst vor der Ansteckung.

Quelle: R+V Versicherung

Zudem befürchtet knapp die Hälfte der Befragten (49 Prozent), dass die Politiker von ihren Aufgaben überfordert sind. Das sind acht Prozentpunkte mehr als bei der regulären Umfrage im Juli 2021. „Hier zeigt sich wieder einmal: Die Bürger sind unzufrieden mit der Arbeit ihrer Politiker“, Schmidt. Der Politikwissenschaftler erklärt, weshalb das Urteil der Befragten angesichts der öffentlichkeitswirksamen Corona-Proteste und Debatten um eine Impfpflicht nicht noch strenger ausfällt: „Ungeachtet aller Kritik sieht die große Mehrheit der Bevölkerung die Politik der Corona-Bekämpfung als erforderlich an. Die Demonstrationen sind Bekundungen von Minderheiten.“

Allerdings nehme die Furcht vor einem Einbruch der deutschen Wirtschaft laut Umfrage deutlich ab: Nur noch 38 Prozent der Befragten (minus 21 Prozentpunkte) befürchten nach Angaben der R+V eine Rezession. Das ist die größte Veränderung im Vergleich zur Zwischenumfrage im Winter 2021. „In Deutschland herrscht Wirtschaftsoptimismus“, erklärt Schmidt. „Dieser nährt sich aus der Überzeugung, dass die pandemiebedingte Schrumpfung der Wirtschaft vorüber ist und 2022 die Zeichen auf Wachstum stehen.“

Autor: VW-Redaktion

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