Film „Ferrari“ ohne Driver am Steuer
Er spielt die Person Enzo Ferrari in einem Film namens „Ferrari“, aber er durfte keinen Ferrari fahren. Obwohl sein Nachname sogar Driver lautet. Der Hauptdarsteller Adam Driver plauderte aus, was das mit der Versicherung zu tun hat.
Italienischer als Ferrari geht kaum, also hat der gleichnamige Film gute Chancen den Goldenen Löwen bei den Filmfestival in Venedig zu gewinnen. Der Film schildert ein Schlüsseljahr im Leben von Enzo Ferrari – 1957 – als er darum kämpft, seine Firma über Wasser zu halten, mit einem Trauma in seinem Privatleben konfrontiert wird und mit dem lokalen Erzrivalen Maserati um die Vorherrschaft auf der Rennstrecke kämpft. Damals wurde der Autoabsatz erst dadurch gesteigert, wenn die Autos auf der Piste ganz vorne fahren und Rennen gewinnen.
Zur Promotionszwecken geben Regisseur Michael Mann, der u.a. „Heat“ und „Collateral“ drehte, und der Hauptdarsteller Adam Driver, der Enzo Ferrari im Film spielt, viele Interviews. Dabei kam heraus, dass Driver in den adrenalingeladenen Sequenzen gar nicht im roten Sportwagen saß. „Aus Versicherungsgründen“, wie er anmerkt. Die originalgetreuen Nachbildungen der offenen Autos boten den Fahrern keinen Schutz. Insofern gab es ein erhöhtes Risiko, dass Adam Driver womöglich sich verletzt und die ganze Produktion dann stillsteht. Auf diesen Kosten wollten die Filmversicherer nicht sitzen bleiben. Gleichzeitig gab Adam Driver zu verstehen, dass er selbst keine Lust hatte mit 150 km/h durch die Gegend zu fahren – im Gegensatz zu einem Tom Cruise beispielsweise, der dafür bekannt ist, seine Stunts selbst auszuführen.
Andererseits wird in den zahlreichen Interviews angedeutet, dass es gar nicht um ein mögliches Verletzungsrisiko von Adam Driver ging. Vielmehr bestand die große Gefahr, dass er die teuren Autos zu Schrott fahren könnte, wofür die Versicherer ebenfalls haften müssten. Driver erzählte, dass er während der Vorproduktion einen Rennwagen fuhr, um die Stimmung zu genießen. Am Set jedoch „wollen sie nicht, dass ich das teuerste Ding anfasse“. Der Nebendarsteller Patrick Galen Dempsey durfte indes die für den Film nachgebauten Autos fahren, was vor allem seiner Rennfahrertauglichkeit zu verdanken war, was die Versicherung für ihn wesentlich weniger kompliziert machte als für Driver selbst.
Autor: VW-Redaktion