Franke und Bornberg: Sinkender Rechnungszins hinterlässt Spuren bei der Riester-Rente

Quelle: Bild von Gerd Altmann auf Pixabay

Alternative Garantien und Anlagen jenseits des klassischen Deckungsstockes nehmen bei den Lebens- und Rentenversicherern weiter Fahrt auf. Zudem steigt die Bedeutung von Finanzstärke und Stabilität eines Versicherers. Dies ist das Ergebnis eines aktuellen Ratings von Franke und Bornberg zur Altersvorsorge.

Dabei haben die Analysten insgesamt 629 Tarife nach 64 Kriterien untersucht. Die Untersuchung umfasst alle zum Stichtag bekannten Tarife der privaten Vorsorge, also Basis-Renten (1. Schicht), Riester-Renten (2. Schicht) und private Rentenversicherungen der 3. Schicht. Davon entfallen mit 362 über die Hälfte auf private Versicherungen der 3. Schicht. Damit prägen sie das Gesamtergebnis deutlich.

Besonders leistungsfähige Tarife beobachten die Analysten beim Konzept „Garantieorientierter Hybrid“. Hier erreichen ca. 18 Prozent der Tarife die Topwertung FFF+ (hervorragend) und ca. 72 Prozent ein FFF (sehr gut). Vergleichsweise abgeschlagen landen Klassikkonzepte auf den hinteren Plätzen. Hier erreicht gerade einmal einer der untersuchten 62 Tarife die Top-Bewertung. Immerhin erreichen noch gut ein Viertel der privaten Klassik-Tarife ein FFF. 33 Gesellschaften haben noch einen Klassik-Tarif im Angebot. Ein Jahr zuvor waren es noch 37.

„Verlässliche Zinsen gehören der Vergangenheit an. Die Zinsschmelze strapaziert das Geschäftsmodell der Lebensversicherer. Verbraucher müssen wissen, wie stabil ein Versicherer ist, bevor sie ihm ihre Altersversorgung anvertrauen.“

Michael Franke, Gründer und Geschäftsführer von Franke und Bornberg

Zudem hinterlässt der sinkende Rechnungszins auch seine Spuren bei der Riester-Rente. Waren vor Jahresfrist noch 37 Gesellschaften mit 77 Tarifen im Markt, sank das Angebot auf jetzt nur noch 32 Versicherer und 71 Tarife. „Das war ein Rückzug mit Ansage“, analysiert Michael Franke, Gründer und Geschäftsführer von Franke und Bornberg. „Der magere Rechnungszins macht es für Versicherer immer schwerer, die Beitragsgarantie zu erwirtschaften. Beitragserhalt wird bei einem Höchstrechnungszins von 0,25 Prozent zum Kraftakt. Zwanzig Jahre nach Einführung der Riester-Förderung rechnen wir deshalb mit einem weiteren Rückzug aus diesem Geschäftsfeld.“

Aber Totgesagte leben bekanntlich länger: Rund 19 Prozent der Riester-Tarife erhalten die Note hervorragend, während etwas über 50 Prozent der Tarife noch ein FFF erreichen. Besonders punkten können auch hier garantieorientierte Hybride sowie Tarife der neuen Klassik.

Vergleichsweise konstant zeigt sich das Angebot von Basis-Renten. Hier bleibt die Zahl der Versicherer mit 46 gegenüber dem Vorjahr gleich. Das Tarifangebot wächst sogar leicht von 193 auf nun 196 Produkte. Ein Rückgang der Klassiktarife wird mehr als wettgemacht durch den Anstieg bei Hybrid-Lösungen und Fondsrente.

Autor: VW-Redaktion

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