Moody’s: Rückversicherungsbranche nicht mehr „negativ“

Wie steht es um die Rückversicherungsbranche? Moodys hebt den Daumen. Quelle: OpenClipart-Vectors / Pixabay.
Die wirtschaftliche Erholung kommt und hilft auch den Rückversicherern. Daher hat die Ratingagentur Moody’s den Ausblick für die globale Rückversicherungsbranche von negativ in stabil geändert. Verbesserungen gab es in der Branche unter anderem bei den combined-ratios.
Die weltweite wirtschaftliche Erholung dürften die Erträge in der Branche stützen, während die Kapitalausstattung gleichzeitig „solide bleibt“, analysiert Moody’s.
„Kräftige Preiserhöhungen werden maßgeblich dafür sorgen, dass die Erträge bis ins Jahr 2022 hinein steigen werden, da die post-pandemische Konjunkturerholung und die beträchtlichen Schäden durch die Katastrophenereignisse der jüngsten Vergangenheit die Nachfrage nach Neuabschlüssen in der Rückversicherungssparte ankurbeln“, erläutert Helena Kingsley-Tomkins, VP-Senior Analyst bei Moody’s. Die Kapitalausstattung der Branche sei nach wie vor solide, wobei sich die Solvenzkapitalquoten in einer Reihe von Stress-Szenarien als resilient erwiesen haben.
Weiter steigende Margen
Die Preise in der Schaden-Rückversicherung steigen weiter, getrieben durch die jüngsten Schadensereignisse durch Naturkatastrophen sowie eine Neubewertung sekundärer Katastrophenrisiken wie Winterstürme, Überschwemmungen und Flächenbrände. Auch die Preise in der Unfallversicherung steigen in den meisten Sparten aufgrund der höheren Nachfrage, der Entwicklung der Schadenskosten und der geringen Kapitalanlagerenditen. In den meisten Sektoren werden also die Preise steigen, die Ausnahmen bilden Cat-Risks und Alternative Capital.

Im Bereich der Commercial-Lines wird mit einer Preissteigerung gerechnet, allerdings bei abnehmender Geschwindigkeit. Ursächlich für diesen Trend ist die Cyber- sowie die D&O-Versicherung, schreibt Moody’s.

Zu viele Tote
Die Unsicherheiten im Hinblick auf die coronabedingten Verbindlichkeiten hat zwar abgenommen; die Forderungen aus pandemiebedingten Schäden belasten 2021 jedoch nach wie vor die Erträge einiger großer Multiline-Rückversicherer. Das sei auf die „unerwartet hohen Ansprüche aus Todesfällen zurückzuführen“. Durch die Pandemie nehmen die Rückversicherer eine „umsichtigere Haltung“ hinsichtlich des Managements systemischer Risiken ein, einschließlich übertragbarer Krankheiten, Cyberrisiken und Klimawandel.
Die Auswirkungen dieser Entwicklungen auf die combined-ratios der Unternehmen ist überschau- aber spürbar.

Die höheren Preise in Verbindung mit der Neuverhandlung von Verträgen hat bei den Rückversicherern zur ersten „signifikanten Verbesserung“ in der underlying underwriting performance geführt. Wie die obige Grafik zeigt, haben sich die combined-ratios um vier Prozent verbessert. Ausgenommen wurden laut Moody’s bei dieser Entwicklung allerdings „COVID-19 claims“ und „reserve releases“. Die Quote pendelt allerdings immer noch um 99 Prozent herum.
Autor: VW-Redaktion