Untersuchung: PKV-Vertriebspotenzial nicht ausgeschöpft
Eine große Mehrheit der Bundesbürger im jüngeren und mittleren Lebensalter ist mit den Leistungen ihrer Krankenkasse zufrieden. „Optimal“ abgesichert fühlen sich allerdings nur 15 Prozent der 18- bis 50-Jährigen. Vermittler und Versicherer könne von diesem Potenzial profitieren.
Immerhin 44 Prozent sehen den Umfang ihrer Absicherung im Krankheits- und Pflegefall hingegen „kritisch“. Lücken werden vor allem in den Bereichen Pflegevorsorge, Zahnbehandlung, Zahnersatz sowie bei Seh-/Hörhilfen gesehen, zeigt eine Studie von Heute & Morgen. Das Interesse an Zusatzversicherungen sei allerdings „weiter hoch“. Im Vertrieb sollte „verstärkt auch auf die Kooperation mit den Krankenkassen gesetzt werden“. Beide Seiten würden profitieren – „zumal eine große Mehrheit der GKV-Mitglieder diesen Abschlussweg begrüßt.“
Das Potenzial sei im Bereich des Zusatzschutzes noch nicht ausgereizt. Besonders, um die Lücken im Vollschutz auszugleichen, wäre der Zusatzschutz eine gute Möglichkeit. „Gerade bei eher rückläufigem Geschäft im Bereich der Krankenvollversicherungen bieten Krankenzusatzversicherungen privaten Anbietern noch zahlreiche Potenziale in der Gestaltung von Produkten und Services sowie auch in puncto Vertriebswege“, sagt Tanja Höllger, Geschäftsführerin bei Heute & Morgen.
Die Vertriebswege sind von der Leistung her nah beieinander. „Bisher schließen die GKV-Versicherten Krankenzusatzversicherungen am häufigsten über Ausschließlichkeitsvermittler (26 Prozent) oder online direkt beim Versicherer (23 Prozent) ab; teils aber auch über Versicherungsmakler (15 Prozent). Es ist noch Luft nach oben.
„Für Produktanbieter und Krankenkassen bietet sich im Krankenzusatzbereich noch ein großes, bisher wenig genutztes Kooperationspotenzial, das zu einem gemeinsamen Erfolgsmodell werden kann“, sagt Studienleiterin Vanessa Precht. Die GKV-Versicherten würden sich davon ein „größeres Maß“ an Orientierung, Sicherheit und Vereinfachung bei Krankenzusatzversicherungen versprechen.
Autor: VW-Redaktion