Skepsis auf dem digitalen Kunstmarkt ist ein Problem für Versicherer

Kunden fremdeln mit Online-Käufen auf dem Kunstmarkt. Bild von Free-Photos auf Pixabay.

Viel Schatten, aber Aussicht auf Licht: Fast die Hälfte aller Käufer zwischen 20 und 40 Jahren ist skeptisch gegenüber dem Online-Kunstmarkt. Die Gründe dafür liegen unter anderem am Fehlen persönlicher Inspektionsmöglichkeiten und Zweifel an der Qualität des jeweiligen Kunstwerks. Doch dieser Zustand könnte sich ändern.

Immerhin 41 Prozent der Befragten gab an, in diesem Jahr voraussichtlich digital Kunstwerke zu ersteigern, weitere 46 Prozent überlegen sich einen Online-Kauf, zeigt der aktuelle Hiscox Online Art Trade Report 2020.

„Um ihren Kunden angenehmes Online-Shopping zu ermöglichen, müssen Verkäufer in Zukunft noch einige Hürden überbrücken“, erklärt Alina Sucker, Underwriting Manager Art & Private Clients bei Hiscox Deutschland. „Anders als beim analogen Kunstmarkt fällt es dem Käufer im Onlinehandel schwerer, die Qualität eines Kunstwerks einzuschätzen“, fährt sie fort.

Alina Sucker, Underwriting Manager Art & Private Clients bei Hiscox Deutschland. Quelle: Unternehmen.

Viele fürchten zudem Cyber-Gefahren wie Identitätsdiebstahl oder das Ausbleiben der Lieferung von online bestellten Kunstwerken, erklärt die Expertin. Die Online-Kunsthändler sollten daher die Möglichkeiten nutzen, Käufern den Umstieg in die digitale Welt zu erleichtern. Neben aussagekräftigen Kundenbewertungen und Zustandsberichten, Austausch mit Beratern oder einer Retour-Option, wünschen sich Online-Käufer vor allem eine passende Absicherung.

Quo vadis Kunstmarkt

Die Online-Skepsis der Käufer überrascht. Janna-Lena Baierle, Underwriter Art & Private Clients bei Hiscox, hatte im Gespräch im Dezember eine Lust am Onlinekauf festgestellt. „Das Internet bietet sehr gute Kanäle und sichere Plattformen, um Kunst und neue Künstler zu entdecken und auch zu kaufen. Das wird immer stärker genutzt, auch stark befeuert durch die Pandemie-Situation. Wir gehen daher davon aus, dass die Online-Käufe auch weiter zunehmen werden“, erklärte sie. Allerdings erklärte sie auch, dass das Erleben des Objektes vor Ort wesentlich für die Erfahrung beim Kunstkauf sei.

Es wird interessant zu sehen sein, wie sich der (Online-)Kunstmarkt künftig entwickelt und wie sich Kunden und Unternehmen positionieren.

Autor: VW-Redaktion