WTW: Pensionskassen leiden an Überforderung

Von tiefroten zu den schwarzen Zahlen in die Gewinnzone hat es Hiscox geschafft. (Quelle: Bild von Steve Buissinne auf Pixabay)

Die Pensionskassen haben wahrlich schon bessere Zeiten erlebt. Viele von ihnen werden allein aufgrund der ausufernden Masse an regulatorischen Anforderungen und Umsetzungsnotwendigkeiten zunehmend überfordert, heißt es in einer aktuellen Umfrage von Willis Towers Watson.

Angesichts der aktuellen Herausforderungen schätzt lediglich ein Siebtel der Pensionskassenvertreter (14 Prozent) die Pensionskasse uneingeschränkt als interessanten Durchführungsweg der bAV. Ein Fünftel (22 Prozent) sagt jedoch, dass Pensionskassen in der derzeitigen Form kein attraktiver Durchführungsweg mehr seien.

„So könnten beispielsweise unter genau definierten Voraussetzungen temporäre Unterdeckungen zugelassen werden, damit die Einrichtungen chancenreicher investieren und die damit einhergehenden Volatilitäten besser aushalten können.“

Rafael Krönung von Willis Towers Watson

Fast die Hälfte (48 Prozent) der befragten Pensionskassenvertreter gaben an, dass die sogenannten ESG-Kriterien (ökologische, soziale und die Unternehmensführung betreffende Kriterien, engl.: environmental, social, governance) bereits jetzt für zukünftige Investments eine Rolle spielen. Darüber hinaus überprüft ein Siebtel (15 Prozent) auch ihr Bestandsportfolio auf diese Kriterien. 

Ein Drittel der befragten Pensionskassenvertreter (32 Prozent) plant allerdings abzuwarten bis sich ein Marktstandard in der nachhaltigen Vermögensanlage etabliert hat. Bei fünf Prozent gelten ESG-Kriterien als nachrangig, hier liegt der Fokus in der Kapitalanlage auf der Sicherstellung ausreichender Erträge.

„Pensionskassen bieten seit mehr als 100 Jahren und für viele Millionen Menschen eine verlässliche Altersvorsorge. Jedoch sind die regulatorischen Anforderungen in den letzten 15 Jahren erheblich angestiegen. Gleichzeitig lassen sich im Niedrigzinsumfeld mit den für Pensionskassen vorgeschriebenen sicheren Anlagen kaum noch auskömmliche Erträge erzielen. Ich gehe davon aus, dass auch nach der Bundestagswahl das Ziel einer weiteren Verbreitung der bAV auf der Tagesordnung bleibt. Gerade deshalb ist es unerlässlich, genau zu prüfen, welche regulatorischen Anforderungen wie zu einer substanziellen und verlässlichen bAV beitragen. Daher fordern Pensionskassenvertreter zu Recht regulatorische Anpassungen“, konstatiert Heinke Conrads, Leiterin Retirement Deutschland und Österreich bei Willis Towers Watson.

Autor: VW-Redaktion

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