KPMG: Investitionen in Finanz-Startups nehmen wieder Fahrt auf

Quelle: Pixabay

Die weltweiten Investitionen in Startups aus dem Finanzbereich sind laut KPMG nach einem schwachen ersten Halbjahr in der zweiten Jahreshälfte 2020 wieder deutlich gestiegen. So stieg das Volumen aller Venture Capital-, M&A- und Private Equity-Investitionen in Fintechs von 33,4 Mrd. US-Dollar in der ersten Jahreshälfte mit 71,9 Mrd. Dollar in den letzten sechs Monaten des Jahres auf mehr als das Doppelte.

Insgesamt wurden 2.861 Deals mit einem Gesamtvolumen von 105,3 Mrd. Dollar registriert, heißt es im „KPMG Pulse of Fintech“. Ungeachtet der Corona-Pandemie zeigten sich vor allem die Risikokapital-Investoren spendierfreudig: Sie investierten 42 Mrd. Dollar in Fintechs; das ist nach 2018 der zweithöchste jemals in einem Jahr investierte Betrag. Den Löwenanteil daran hatte H2 Ventures mit 20,5 Mrd. Dollar Investitionssumme.

In Deutschland erreichten die Venture Capital-Investitionen im Jahr 2020 ein Rekordhoch von 1,2 Mrd. US-Dollar. Die größte Finanzierungsrunde des Jahres war die Kapitalerhöhung der Challenger-Bank N26 in Höhe von 580 Millionen Dollar in der ersten Jahreshälfte. An zweiter Stelle folgte die Kapitalerhöhung in Höhe von 83 Millionen Dollar durch den digitalen Versicherungsmanager Clark.

„In nächster Zeit dürften sich vor allem die Themen Zahlungsdienstleistungen und Digital Assets verstärkt weiterentwickeln. In Deutschland erwarten wir eine deutliche Zunahme an E-Commerce-Plattformen, die allesamt Zahlungsdienstleistungen benötigen. Die Frage dabei wird sein, ob diese selbst eine Infrastruktur aufbauen. Diese Plattformen könnten eine erhebliche Nachfrage nach Investitionen in Bereichen wie White-Label-Banking-as-a-Service und Payment-as-a-Service-Angebote auslösen“, konstatiert Bernd Oppold, Partner bei KPMG im Bereich Financial Services.

„Zudem dürfte die Entwicklung digitaler Ledger-Technologien u.a. in Kombination mit Stablecoins und dem zunehmenden Interesse an digitalen Zentralbankwährungen enorme Möglichkeiten im Zahlungsverkehr eröffnen. Der Bereich der digitalen Vermögenswerte wird zunehmend attraktiv, da vermehrt entsprechende Dienstleister auftauchen und Banken und Assset Manager zunehmend Anlageportfolios, ETFs und andere Produkte in diesem Bereich anbieten“, ergänzt der KPMG-Experte.

Autor: VW-Redaktion

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