AGCS: Leitungswasser sorgt für Millionenschäden in Deutschland
Laut einer aktuellen Analyse des Industrieversicherers AGCS verursachten insgesamt 5.386 Leitungswasserschäden in den vergangenen zehn Jahren Schäden von insgesamt mehr als 86 Mio. Euro. Allein in 2020 wurden 375 Leitungswasserschäden – zumeist in Folge einer berstenden, undichten oder leckenden Wasserleitung – registriert.
Die höchsten Einzelschäden liegen nach Angaben des Industrieversicherers bei knapp vier Mio. Euro. Dabei seien defekte Leitungen immer wieder eine Hauptursache für Bauschäden und auch bei Bestandsgebäuden.
Viele Wasserschäden resultieren aus Leckagen in den unter Druck stehenden Trinkwasser- oder Löschwassersystemen, die oft unbemerkt bleiben, weil die Freisetzung an Wochenenden oder zu Zeiten erfolgt, wenn kein Personal anwesend ist, heißt es bei AGCS. Diese Wasseraustritte sind am kostspieligsten, wenn der Innenausbau abgeschlossen ist oder wasserempfindliche Geräte vor dem Rohrbruch installiert wurden. Zusätzlich zu teuren Reparaturen können Nacharbeiten auch zu Projektverzögerungen führen.
„Wir sehen immer wieder Schäden, die an Feiertagen oder Wochenenden entstehen, wenn Mitarbeiter als aktive Gefahrenmelder nicht oder nur begrenzt anwesend sind“, kommentiert Manfred Schneider, Regional Head of Risk Consulting Engineering and Construction, AGCS Central & Eastern Europe. „Auch die aktuellen Produktions- und Betriebsstillstände durch die Coronavirus-Pandemie zählt die AGCS zu solchen besonderen Betriebszuständen“, ergänzt Uwe Weber, Regional Head Property Risk Consulting, AGCS Central & Eastern Europe.
Nach Angaben des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) sorgen allein in Deutschland Frostschäden in Wasserleitungen jedes Jahr für 30.000 bis 40.000 Schäden. Die dadurch verursachten Kosten liegen zwischen 120 und 150 Mio. Euro. Laut GDV sind Frost und Kälte damit für drei bis vier Prozent der jährlich 1,1 Millionen Leitungswasserschäden in der Wohngebäudeversicherung verantwortlich. Gemessen am gesamten Schadenaufwand von drei Mrd. Euro liegt der Anteil bei rund fünf Prozent.
Autor: VW-Redaktion