Tierisch gutes Geschäft: Zweistelliges Wachstum bei Tierversicherungen

Welpen: Süß und besser versichert. Bild von kim_hester auf Pixabay.

Haben Rex und Miez ihren Zenit überschritten? Die Deutschen waren schon immer ein Tierliebhaberland, doch während der Pandemie ist die Nachfrage explodiert. Die Versicherer reiben sich die Hände, doch jede Nachfragespitze birgt in sich bereits das Potenzial des Absinkens.

Während der Corona-Pandemie sind viele Menschen oft und lange zu Hause. Viele sehen das als perfekten Zeitpunkt für ein Haustier an. Das bestätigen die Zahlen der Gothaer Versicherung. Das Neugeschäft der Tierhalterhaftpflichtversicherung stieg im Jahr 2020 um 20 Prozent im Vergleich zu 2019. Die Tierkrankenversicherung hat sich an Neuverträgen sogar „mehr als verdoppelt“. Es ist nicht das einzige Haus, das begeistert auf seine Zahlen schaut.

Bei Agila stieg das Neugeschäft im Bereich der Tierkrankenversicherung im Jahr 2020 ebenfalls im zweistelligen Bereich. Die Hannoveraner konnten gegenüber dem Vorjahr um 12,7 Prozent zulegen. Auch im laufenden Jahr ist kein Ende in Sicht. Im Januar hatte das Unternehmen einen Rekordmonat mit plus 17 Prozent Zuwachs. Die Deutsche Familienversicherung profitiert ebenso vom Rex-Fieber, wie CEO Stefan Knoll bei der Präsentation der Jahreszahlen erklärte. Nicht alle Unternehmen profitieren . „Den beschriebenen Trend zu wachsendem Neugeschäft können wir nicht bestätigen“, schreibt die Axa, die im Sektor der Tierhalterhaftpflichtversicherung Angebote offeriert.

Die beliebtesten Hunde  bei den Deutschen sind neben dem Mischling, die Französische Bulldogge sowie der Labrador, ermittelte Agila. Den vierten Rang nimmt der Australian Shepherd vor Chihuahua, Golden Retriever und der Olde English Bulldogge ein.

Und wie geht es weiter?

Gut, die Deutschen haben während der Pandemie tierisch nachgelegt, doch ist damit nicht bereits das Ende der zweistelligen Wachstumsraten absehbar. „Wir nehmen weiterhin eine hohe Attraktivität der Hunde- und Katzenhaltung wahr, die nicht nachlässt. Die Nachfrage nach Jungtieren und Welpen bestätigt das“, erklärt eine Agila-Sprecherin. Es gäbe weiterhin genügend Menschen, die noch keinen Hund oder Katze haben, dazu kommen noch diejenigen, die diese besondere Zeit als gute Voraussetzung für die Anschaffung von Zweittieren nutzen. Das Unternehmen plant weiter mit mehr als zehn Prozent Wachstum im Bestand.  

Die Gothaer ist ein wenig zögerlicher. „Ob der aktuelle Tier-Boom bald endet, ist schwer zu sagen – ein kontinuierlicher Anstieg der Anzahl gehaltener Haustiere ist ja schon seit etlichen Jahren zu verzeichnen. Wie so vieles ist aber natürlich auch die Haustierhaltung von vielen äußeren Faktoren abhängig, die sich nicht einfach prognostizieren lassen.“

Das Wichtigste hat Christian Prachar, Gothaer Produktmanager in der Tierkranken, zu sagen: „Aktuell mag die Zeit dafür perfekt erscheinen. Trotzdem: Bitte überlegen Sie ganz genau, ob Sie auch nach der Pandemie noch die Möglichkeiten haben werden, sich um Ihr Tier zu kümmern. Ein Haustier ist eine wunderschöne Erfahrung, es bedeutet aber auch eine jahrelange Verantwortung für ein Lebewesen.“

Autor: VW-Redaktion

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