Bayerische verzichtet auf Klage gegen den BdV
Die Bayerische verzichtet auf eine Klage gegen den Bund der Versicherten (BdV). Hintergrund ist eine umstrittene Studie der Verbraucherschützer, wonach die Run-Off-Gesellschaften tendenziell eher über „schwächere – teilweise sogar besorgniserregende“ Solvenzquoten verfügen würden.
Der BdV hatte Anfang Juli 2020 gemeinsam mit Zielke Research eine Studie zur Lebensversicherungsbranche veröffentlicht, die medial vielfach aufgegriffen wurde. In der Studie wurde vielen Versicherern finanzielle Probleme bescheinigt, doch diese wehrten sich. So sprach die Huk-Coburg sprach bei VWheute von „handwerklichen Fehlern“.
Der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) übt ebenfalls Kritik an der Studie. Die Solvenzlage deutscher Lebensversicherer ist nachweislich besser, als vom Bund der Versicherten (BdV) und von Zielke Consult dargestellt. Auch andere Kernaussagen und die Methodik der Untersuchung sind in „wesentlichen Punkten fragwürdig“, erklärt der Verband.
Besonders harsch reagierte auch die Bayerische: Durch diese fehlerhafte Studie sehen wir uns absurden Unterstellungen ausgesetzt, die unsere Kunden verunsichern und geschäftsschädigend sein können. Dagegen wehren wir uns entschieden und prüfen rechtliche Schritte“, sagte damals Vorstandschef Herbert Schneidemann.
Nun teilte der bayerische Versicherer mit, man wolle auf eine Klage gegen den BdV verzichten. So bestätigte ein Unternehmenssprecher gegenüber boerse-online.de, es habe „Berichtigungen in der Studie“ gegeben. Zielke sagte hingegen auf Anfrage des Finanzmagazins, er habe lediglich eine Fußnote geändert. Die Kennzahlen der Bayerischen Beamten, auf denen das damalige Urteil beruhte, seien unverändert. Laut Zielke hat auch kein anderer der betroffenen Anbieter rechtliche Schritte unternommen. Der BdV habe laut Bericht keine Stellungnahme abgegeben.
Autor: VW-Redaktion