Fehler im System: Versicherer im Kampf gegen hohe Betriebskosten

Michael Schwarzenberger auf Pixabay

Der weltweite Ausbruch des Corona-Virus hat eine unangenehme Wahrheit ans Licht gebracht: Viele Versicherungsunternehmen können mit ihren veralteten Systemen nicht mithalten und ihren Kunden und teilweise auch ihren Mitarbeitern keinen nahtlosen digitalen Service anbieten. Noch gravierender ist, dass die Betriebskosten in einer Zeit, in der die Anzahl der Schadensfälle steigt und die Gewinnspannen schwinden, nicht gesenkt werden können. Ein Gastbeitrag.

Dies ist kein vorübergehendes Problem. Auch wenn die Lage im Moment schwierig ist, wird diese Krise eines Tages vorbei sein und die Dinge werden wieder besser laufen… und die Anbieter von Schaden- und Unfallversicherungen werden weiterhin versuchen, sich zu modernisieren, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Die Herausforderungen scheinen widersprüchlich: Wie kann ein Versicherer die Betriebskosten senken und gleichzeitig einen besseren Service bieten? Dies kann nur auf eine von drei Arten erreicht werden:

  1. Ersetzen des derzeitigen Bestandsverwaltungssystem durch eine neue vollständig integrierte Lösung
  2. Einen Best-of-Breed-Ansatz anwenden, indem ein oder mehrere wichtige Module ersetzt werden
  3. Eine digitale Plattform über das bestehende Bestandsverwaltungssystem legen

Eine vorintegrierte Komplettlösung wählen

Die Komplettlösung hat viele Vorteile: Es gibt einen einzigen Technologiestack, der eine vollständige Suite von Kernsystemen mit integrierter und moderner Systemarchitektur bereitstellt, die (bei Bedarf) modular implementiert werden kann. Prozesse werden automatisiert, was die Kosten senkt, während die Vorintegration eine bessere Anwendung ermöglicht. Anbieter von Kompositversicherungen können davon profitieren, mit einem einzigen Anbieter zusammenzuarbeiten, der volle Rechenschaftspflicht bietet. Die Nachteile: Einige Versicherungsunternehmen werden durch die notwendigen Investitionen abgeschreckt, während andere es schwierig finden, einem einzigen Partner zu vertrauen, der mehrere Sparten und Interessengruppen im gesamten Unternehmen betreut.

Einen Best-of-Breed-Ansatz anwenden

Die Wahl eines Anbieters, der ein solides Kernmodul wie Versicherungsbestand, Fakturierung oder Schadensbearbeitung anbietet, kann bei der technologischen Innovation und Automatisierung helfen. Die umfangreiche Funktionalität kann die Kundenerfahrung in diesem speziellen Bereich verbessern sowie die Markteinführung neuer Produkte beschleunigen. Durch diesen Ansatz wird auch das technologische Risiko gesenkt. Die Kehrseite der Medaille: Integration und Betrieb dieser unabhängigen und komplexen Technologieplattformen kann zu einer (teilweise) kostspieligen Herausforderung werden.

Eine digitale Plattform darüber legen

Eine moderne digitale Engagement-Plattform kann auf älteren Systemen aufgebaut werden, die nicht ausreichend flexibel sind und Schwierigkeiten bei der Datenverwaltung haben. Dieser Ansatz bietet Digitalisierung und APIs zur Nutzung und Anbindung modernster Technologien wie Künstliche Intelligenz oder innovativer Partner. Versicherer, die diesen Weg gehen, werden jedoch typischerweise nicht alle Vorteile einer vollständig integrierten Lösung nutzen können, und einige der älteren Systeme könnten für diesen Ansatz nicht geeignet sein.

Lösung für Versicherer

Eine ganzheitliche Lösung für Unternehmen im Bereich Sach- und Unfallversicherung bietet Sapiens mit seinem Produkt IDIT als kundenzentrierte, komponentenbasierte Paketlösung. Diese ermöglicht eine einfache Wartung und eine nahtlose Integration. IDIT ist ein komponentenbasiertes, eigenständiges Software-Paket, das die Vertragsverwaltung, das Schadenmanagement sowie die Abrechnung umfasst. Das System bildet den Kern der Sapiens-Plattform für Sach- und Unfallversicherungen und unterstützt alle End-to-End-Kernprozesse für eine ganzheitliche und erfolgreiche Kundenbeziehung (vom Angebot über den Abschluss bis zur Schadenbearbeitung).

Die Komponenten der IDIT Suite können in einem BEST-OF-BREED-Ansatz auf unabhängig voneinander eingesetzt und in eine Anwendungslandschaft eingebunden werden.

Schließlich bietet Sapiens gemeinsam mit sum.cumo auch eine leistungsfähige digitale Plattform für sämtliche Vertriebs- und Serviceprozesse, die an bestehende Anwendungen im Backend angebunden werden kann.

Was ist die richtige Wahl?

Jedes Versicherungsunternehmen ist unterschiedlich, und es gibt nicht die einzige richtige Lösung. Ein Anbieter sollte als vertrauenswürdiger Berater und die Lösung empfehlen, die am besten geeignet ist, um die geschäftlichen und technologischen Ziele zu erreichen. Es gibt jedoch eine richtige Wahl, wenn es darum geht, wann modernisiert werden soll: Es ist keine Zeit zu verlieren, wenn es darum geht, im Markt zu bestehen und auf die nächste Krise vorbereitet zu sein.

Autoren: Ingolf Putzbach, CEO Sapiens DACH, Kai Schichtel, Sales Director Sapiens DACH; beide sum.cumo.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.

fünf × 1 =