Solvency II-Quoten der deutschen Lebensversicherer fallen

Die Solvency II-Quoten der Versicherer fallen, sind aber "robust". Bild von Peggy und Marco Lachmann-Anke auf Pixabay

Trotz Schonfrist der Bafin haben einige Versicherer bereits ihre Quotenangaben veröffentlicht. Die Aufsicht hatte den Versicherern in der Corona-Krise einen Aufschub bei der Errechnung ihrer Solvency II-Angabe gewährt, doch einige Versicherer lieferten bereits. Die Quoten fielen insgesamt niedriger aus als im Vorjahr, sind aber noch vergleichsweise hoch.

Die Solvency II-Quote ist ein wichtiger Indikator für die finanzielle Stabilität eines Unternehmens. Sie zeigt im Wesentlichen an, ob ein Versicherer auch in wirtschaftlichen Extremsituationen die Ansprüche der Kunden bedienen kann. Die Ratingagentur Assekurata hat sich den bereits vorliegenden Angaben der Versicherer gewidmet und einen Rückgang festgestellt.

„Überraschend robust“

Die aufsichtsrechtliche Solvenzquote betrug zum 31. Dezember 2019 im arithmetischen Durchschnitt 461 Prozent, im Vorjahr waren es 19 Prozent mehr. Für die bisher erfassten 33 Lebensversicherern lag die Quote ein Jahr zuvor bei 504 Prozent. Die Spannweite der einzelnen Unternehmen ist laut Assekurata „beachtlich“, sie bewege sich bisher zwischen 160 bis über 900 Prozent. Den Spitzenwert erzielt die VPV Leben mit 947 Prozent, gefolgt von Swiss Life und SV Sachsen Leben. Positiv falle auf, dass bisher zehn, von den genannten 33 Unternehmen, ihre Quote gegenüber dem Vorjahr steigern konnten.

Lars Heermann, Bereichsleiter Analyse und Bewertung bei Assekurata bezeichnet das Ergebnis der Versicherer als „überraschend robust“ und „tendenziell weiter hoch“.

Assekurata hat einen Solvency II-Ticker eingerichtet, bei dem die Ergebnisse der Unternehmen eingesehen werden können – die Aktualisierung erfolgt jeweils um 15:00 Uhr.

Autor: VW-Redaktion