Leitermanns Wechsel in den Signal Iduna-Aufsichtsrat wird verschoben

Signal Iduna-CEO Ulrich Leitermann lud im März 2025 letztmalig zum traditionellen Presse-Roundtable nach Hamburg. Bildquelle: lk
Der geplante Wechsel von Ulrich Leitermann an die Spitze des Aufsichtsrats der Signal Iduna verzögert sich um ein halbes Jahr. Leitermann, der am 30. Juni den Vorstandsvorsitz bei dem Versicherer aufgibt, wird seine neue Rolle nun erst zum 1. Januar 2026 antreten. Während die Signal Iduna von einem „persönlichen Wunsch Leitermanns“ spricht, ist in einem Medienbericht des Versicherungsmonitors von einer Intervention der Finanzaufsicht Bafin die Rede.
Wie das Medium auf Basis von Informationen aus Branchenkreisen schreibt, soll es sich bei der Verschiebung des ursprünglich für den 1. Juli 2025 geplanten Wechsels des 66-Jährigen in den Aufsichtsrat auch um eine Art Denkzettel der Finanzaufsicht Bafin handeln. Die Bonner Behörde habe demnach Zweifel geäußert, ob Leitermann direkt vom Vorstandsvorsitz in die Aufsichtsratsführung wechseln solle. Dem Bericht könnte das Eingreifen mit früheren Defiziten in der IT-Governance des Konzerns.
Hintergrund ist ein Konflikt aus dem Jahr 2023: Die Bafin hatte mehreren großen Versicherern – darunter Axa, Allianz und Signal Iduna – Mängel in der IT-Organisation attestiert. Während Axa und Allianz über kurz oder lang einlenkten, ging die Signal Iduna eine längere Diskussion mit der Behörde ein, bevor sie die angemahnten Probleme ausräumte. Dieser Disput gab der Behörde womöglich Anlass dazu, eine Art erzieherische Maßnahmen zu verhängen. Die Kompetenz Leitermanns wird nicht infrage gestellt.
Die Signal Iduna bestreitet, dass es solche Gespräche mit der Bafin gegeben habe, heißt es in dem Bericht. Leitermann selbst habe aus persönlichen Gründen um eine Verschiebung des Amtsantritts um sechs Monate gebeten, berichtet das Medium unter Verweis auf eine Stellungnahme des Versicherers.
Noch im November 2024 hatte der Versicherer angekündigt, dass Leitermann nahtlos in den Aufsichtsrat übergehen werde, während der amtierende Aufsichtsratschef Reinhold Schulte aus Altersgründen abtreten sollte. Nun bleibt der 77-jährige Schulte weitere sechs Monate im Amt. Auf den Amtsantritt von Torsten Uhlig, der den CEO-Posten von Leitermann am 1. Juli übernimmt, hat die Verzögerung keinen Einfluss.
Autor: VW-Redaktion