Helvetia-Chef Gmür: „Deutschland ist sehr attraktiv, aber gerade deshalb ist der Wettbewerb auch sehr hoch“

Philipp Gmür, CEO der Helvetia Gruppe. Quelle: Helvetia

Ob Überflutungen, Corona-Pandemie oder mögliche Energieknappheit – auch die Helvetia ist von den aktuellen Herausforderungen besonders betroffen. „Versicherungen haben schon lange auf das Risiko einer Pandemie aufmerksam gemacht, ohne dass viel passiert wäre“, konstatiert Helvetia-Chef Philipp Gmür und übt deutliche Kritik an der Politik.

„In der Schweiz und Deutschland ging es für uns unmittelbar vor allem um die Frage, ob Versicherungen gegen Betriebsschließungen das Corona-Risiko abdecken. Wir haben unseren Kunden Vergleich angeboten, aber einige haben trotzdem geklagt. In der Schweiz haben wir den Musterprozess für die Branche geführt – und gewonnen. Auch in Deutschland hat der Bundesgerichtshof im Sinne der Versicherer geurteilt. Die fraglichen Vertragsbedingungen haben wir mittlerweile angepasst, sodass es keinen Spielraum für Interpretationen mehr gibt“, konstatiert der Versicherungsmanager im Gespräch mit der WirtschaftsWoche.

Dabei sei gerade der Markt in Deutschland besonders attraktiv für die Eidgenossen, „aber gerade deshalb ist der Wettbewerb auch sehr hoch. Die Margen sind permanent unter Druck. Zudem vergleichen Kunden die Angebote besonders intensiv und sind bei der Regulierung von Schäden anspruchsvoll. „

Zudem habe das „Hochwasser im vergangenen Jahr hat Schäden in Höhe von 20 Mrd. Euro verursacht, nur etwa die Hälfte der Kunden war versichert. Das Ergebnis ist unbefriedigend. Wenn die Politik einspringt, ist es ungerecht gegenüber jenen Menschen, die selbst vorgesorgt haben. Andererseits kann man auch schlecht hinnehmen, dass viele Familien einfach ihr gesamtes Hab und Gut verlieren.“

Autor: VW-Redaktion

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