Allianz-Chef Bäte fordert „europaweiten und unabhängigen Datentreuhänder“

Allianz-Chef Oliver Bäte Quelle: Allianz
Wem gehören die Daten in der Kfz-Versicherung? Diese Frage sorgt bereits seit Langem für Streit zwischen den Versicherern und den Automobilherstellern. Allianz-Chef Oliver Bäte fordert daher“ einen europaweiten, unabhängigen Datentreuhänder, um berechtigte Interessen bei der Aufklärung von Unfällen zu wahren, personenbezogene Daten zu schützen und den standardisierten, diskriminierungsfreien Datenzugriff für die Unfallforschung zu regeln.“
„Die Unfalluntersuchung mit autonomen Autos erfordert den Zugriff auf Sensordaten wie Radar-, Lidar- und Kameraaufzeichnungen. Leider ist die Verwendung dieser Daten in Europa nicht ausreichend geregelt“, betont Bäte in einem Post auf seinem Profil beim Karriere-Netzwerk LinkedIn.
„Laut unserer Forschung sind Unfallreparaturen bei Elektrofahrzeugen heute teurer als bei „klassischen“ Verbrennungsmotoren. Es braucht standardisierte, reparaturfreundliche Lösungen der Hersteller, um hohe Wartungskosten zu vermeiden“, ergänzt der Allianz-Manager.
Mit der Frage der Datennutzung allgemein und in der Mobilitätsbranche im Besonderen befasste sich bereits zum Jahresbeginn eine Expertenrunde im Rahmen des „Goslar Diskurses“. Unzufrieden sei dabei auch die Versicherungswirtschaft, wie Huk-Vorstand Jörg Rheinländer damals erklärte. Seit zehn Jahren seien die Fronten zu den Autoherstellern verhärtet, sie würden mauern und auf dem einseitigen Zugriff auf die Daten beharren. Versicherer würden nach wie vor mit einer Übergangslösung arbeiten und aus Geschwindigkeit, Ort, Zeit und Beschleunigung Telematiktarife bauen, die im Übrigen für Kunden vollkommen transparent seien.
Autor: VW-Redaktion