Gallagher-Manager FitzGerald warnt vor secondary perils und falschen Modellen

Warnung für die Rückversicherer. Bild von OpenClipart-Vectors auf Pixabay.

Katastrophen-Business as usual? Hurrikan Ida ist ein völlig anderer Schaden als seine Schwester Katrina, erklärte Matt FitzGerald, geschäftsführender Partner bei Gallagher Re, auf dem virtuellen Rückversicherungstreffen in Monte Carlo. Zudem kritisiert er die Katastrophenmodelle der Branche und warnt vor „secondary perils“.

Der Unterschied  zwischen den beiden Hurrikans ist der (fehlende) Überraschungsmoment. Bei „Ida“ habe es keine Überrumpelung gegeben. „Es wurde erwartet, dass es passiert, und alle paar Jahre sollte man es entsprechend einkalkulieren“, erklärt Gallagher. Beim Ausmaß von „Katrina“ lagen die Modellierer „meilenweit daneben“. Das Ereignis erwischte die Branche unvorbereitet und legte Fehler offen. „Nach ‚Katrina‘ haben sich die Modelle als völlig falsch erwiesen, und das ist der entscheidende Unterschied“, erklärte er.

Ob erwartet oder nicht, die Schäden von Ida sind kein Kinderspiel. Sie summieren sich auf bis zu 35 Mrd. Dollar.

Was ist falsch an den Modellen?

Ein Problem für die Versicherer sind die sogenannten „sekundären Gefahren“, die secondary perils. Es gibt dafür keine offizielle Definition, die Branche betrachtet häufige Schadenereignisse mit geringem bis mittlerem Schweregrad wie Hagelstürme, Sturzfluten und Tornados als sekundäre Gefahren. Bereits die Swiss Re hatte zuletzt mehrmals davor gewarnt.

Auch FitzGerald sieht die Gefahr. „Sekundäre Gefahren werden auf dem Markt wahrscheinlich nicht richtig eingepreist“,  und zwar „sowohl auf der Versicherungs- als auch auf der Rückversicherungsseite“. Die Modelle würden beispielsweise davon ausgehen, dass der nordamerikanische Wintersturm Uri ein Ereignis war, das sich nur alle 200 Jahre ereignet. Doch das sei „unwahrscheinlich“, warnt der Experte.

Autor: VW-Redaktion