Vzbv-Chef Müller unterstützt Greenwashing-Pläne der Bafin
Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin) will gegen die steigende Gefahr von Greenwashing bei Geldanlagen vorgehen, was direkte Auswirkungen auf die Versicherer hat. Klaus Müller, Vorstand des Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv), sieht vor allem den Gesetzgeber in der Pflicht.
Laut einem gestern veröffentlichten Richtlinien-Entwurf müssen Fonds, die als nachhaltig beworben werden, künftig mindestens 75 Prozent ihrer Anlagen nachhaltig investieren. Das betrifft auch Versicherer. Die Gefahr des sogenannten Greenwashing ist groß, wie beispielsweise die Stuttgarter Vorstände Ralf Berndt und Guido Bader bestätigen. Unter dem Begriff „Greenwashing“ wird bei Kapitalanlagen allgemein verstanden, dass sie ein umweltfreundliches und verantwortungsbewusstes Image vorgeben, ohne dass eine hinreichende Grundlage existiert.
Standards gewünscht
Müller sieht Probleme. „Auch bei Geldanlagen besteht die Gefahr von Greenwashing. Es ist deshalb gut, dass die Bafin die Anbieter von Nachhaltigkeitsfonds dazu verpflichten will, dass sie im Kern auch nachhaltig anlegen.“ Speziell der Gesetzgeber sei gefordert.
Die Mehrheit der Verbraucher erwarte, dass als nachhaltig beworbene Anlagen auch zu konkreten Veränderungen führen, also zum Beispiel Treibhausgasemissionen reduzieren oder Sozialstandards verbessern. Bei vielen Geldanlagen sei eine solche Wirkung allerdings „unklar“.
Der vzbv erwartet, dass die Bundesregierung sich für „klare Standards und Definitionen“ einsetzt, sagt Müller. „Anlagen sollten nur als nachhaltig bezeichnet werden, wenn sie einen messbaren Beitrag zu Nachhaltigkeitszielen leisten und mehr sind als reine Werbeversprechen.“
Autor: VW-Redaktion