Jörg Arnold: „Geldanlagen minderer ESG-Qualität werden stark an Nachfrage einbüßen“

Jörg Arnold, Vorstandsvorsitzender der Swiss Life Deutschland. Quelle: Swiss Life

Wie kann man Nachhaltigkeit in der Altersvorsorge stärken? Diese Frage stellt sich Jörg Arnold, CEO der Swiss Life Deutschland. Unabhängig vom Alter brauchen zwei Drittel der Menschen eine aktive Beratung. Davon ist der Manager überzeugt. „Es gibt langjährige Erfahrung, wonach bei Finanzprodukten die Erweiterung eines Produktangebots nicht zu mehr Nachfrage führt.“ Zudem müsse der Verbraucherschutz an erster Stelle stehen.

„Wo Nachhaltigkeit drauf steht, muss auch Nachhaltigkeit enthalten sein“, fordert Arnold. Den Menschen sei es zunehmend wichtig, den Beitrag ihrer Finanzanlage zu kennen, wofür Vermittler sorgen. „Geldanlagen minderer ESG-Qualität werden stark an Nachfrage einbüßen, wenn sie durch Vermittler geprüft werden. Es geht also auch darum, die Spreu vom Weizen nachhaltiger Finanzprodukte zu trennen. Ein Qualitätswettbewerb ist dann die positive Folge.“

Laut Arnold werde Nachhaltigkeit in der Altersvorsorge nur dann erfolgreich sein, wenn sie die Mitte der Gesellschaft erreicht. „40 Prozent der Menschen in Deutschland haben kein nennenswertes Vermögen, ihnen fällt Altersvorsorge generell schwerer, sie sind aber umso mehr auf Unterstützung angewiesen.“ Und weiter: „Möchten wir, dass Nachhaltigkeit der Altersvorsorge die gesamte Gesellschaft erreicht, müssen wir auch dafür Sorge tragen, dass gerade diese Einkommensschichten mit ihrer Geldanlage einen Beitrag leisten können.“ Eine provisionsbasierte Finanzberatung schaffe die Voraussetzung hierfür.