Allianz-Managerin Hunt erlebte in der Vergangenheit selbst einen Me-Too-Fall

Unter Druck: Hunts Probleme treffen auch Konzernchef Oliver Bäte. Quelle: Allianz SE
Allianz-Vorständin Jacqueline Hunt fordert Führungskräfte dazu auf, sich für die Lohngerechtigkeit in Unternehmen einzusetzen. „Alle Manager haben die gleiche Verantwortung, geschlechtsspezifische Lohnunterschiede zu verringern, unabhängig davon, ob sie Männer oder Frauen sind“, sagt die Versicherungsmanagerin dem Frauen-Finanzmagazin Courage. Gleichstellung und Respekt seien nicht selbstverständlich.
„Wir haben 38 Prozent Frauen in Führungspositionen“, betont Hunt. Dass Gleichstellung und Respekt in einem Unternehmen nicht selbstverständlich sind, habe Hunt in ihrer Karriere auch selbst schon erfahren, als sie nach eigenen Angaben einen „Me-Too-Fall“ erlebte.
„Es war ein großer Schock für mich zu sehen, welches Benehmen einige Menschen im Arbeitsumfeld für akzeptabel halten. Es gibt den Spruch: Love it, change it or leave it‘. Und man merkt, dass man eine Situation oder Unternehmenskultur nicht verändern kann, sollte man die Leave-it-Option wählen“, so die Allianz-Managerin.
Von einer staatlichen Quote für Frauen im Management ist Hunt jedoch nicht überzeugt. „Die beste Situation ist, wenn diese Verpflichtung freiwillig gegeben wird“, erklärt die 52-jährige Südafrikanerin.
Für deutliche Verzögerungen hat die Corona-Krise auch bei der Gleichberechtigung der Geschlechter gesorgt. Laut dem aktuellen Gender Gap Report 2021 des World Economic Forums (WEF) wird es wohl noch 136 Jahre dauern, bis Frauen Männern weltweit gleichgestellt sind. Zum Vergleich: Im Vorjahr waren es noch rund 100 Jahre. Im internationalen Ranking verschlechterte sich Deutschland um einen Platz und steht nun auf Rang elf von 107 Ländern weltweit. Am besten ist die Gleichstellung von Frauen in Island, gefolgt von Finnland, Norwegen und Neuseeland.
Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes haben Frauen im Jahr 2020 in Deutschland im Schnitt etwa 18 Prozent weniger verdient als Männer. Der Verdienstunterschied zwischen Frauen und Männern – der unbereinigte Gender Pay Gap – war damit um einen Prozentpunkt geringer als 2019.
Autor: VW-Redaktion
Man sollte erwarten, dass in einem vernünftigen Medium kein unbereinigter Pay-Gap als Argument für einen vermeintlichen Missstand verwendet wird.
Die Unterschiede lassen sich ja tatsächlich weitestgehend erklären durch die Faktoren Beruf, Teilzeit, Berufserfahrung (Auszeiten)…
Ich halte es für undenkbar, dass in der Versicherungswirtschaft eine Geschlechter-Diskriminierung in der Entlohnung vorliegt, das kann man sich für gute Mitarbeiter gar nicht leisten!
Was Frau Hunt zwischend den Zeilen sagt ist, dass Geschäftsführungen und Betriebsräte nach ihrer Meinung zu blöd sind, ihren Job zu machen. Zusätzlich müssen wohl auch die Gewerkschaften aktiv bei Geschlechter-Diskriminierung und damit bei Verstößen gegen Tarifverträge wegschauen.
Da die besagten Gruppen das natürlich nicht machen und eine Diskriminierung ein gefundenes Fressen für jeden Betriebsrat oder Gewerkschafter wäre, entpuppen sich die Aussagen von Frau Hunt als reine Propaganda.
Leitungspositionen will sie offensichtlich nach Geschlecht besetzen. Dass die lauschigen Jobs im Innendienst besonders bei Frauen beliebt sind, stört sie dagegen nicht. Immer so, wie sie es gerade brauchen kann.