Allianz-Finanzvorstand Terzariol: „Eine Pandemie ist das Gegenteil von einer Risikostreuung“

Allianz-Finanzvorstand Giulio Terzariol. Quelle: Allianz

Die Versicherer sehen den Staat bei der Absicherung von Pandemie-Risiken weiterhin in der Pflicht. So könne die Privatwirtschaft nur einen Bruchteil der Risiken tragen, glaubt Allianz-Finanzvorstand Guido Terzariol. Den Rest müsse der Staat übernehmen, so der Versicherungsmanager.

Dabei könne der deutsche Spezialversicherer Extermus als Vorbild dienen, betont Terzariol gegenüber der Neuen Zürcher Zeitung (NZZ). So könne man nach Angaben des Allianz-Finanzvorstandes eine freiwillige oder obligatorische Versicherung einführen oder sogar eine Mischung aus beiden, um künftig die Risiken aus Pandemien zu versichern.

Mit Blick auf die wirtschaftlichen Auswirkungen der Pandemie gibt sich der Versicherungsmanager hingegen gelassen: „Wir erwarten zwar eine Insolvenzwelle, sind aber optimistisch, dass die Situation unter Kontrolle bleibt“. So hätten die europäischen Regierungen – darunter auch in Deutschland – sehr gut auf die Pandemie reagiert.

Konzernchef Oliver Bäte sieht den Höhepunkt der Corona-Krise indes wohl schon überschritten. Bis Ende September hat der Versicherer für die Folgen der Krise etwa 1,3 Mrd. Euro ausgegeben, davon rund 900 Mio. in der Sachversicherung. So erwartet die Allianz für 2021 eine geringere Schadenbelastung durch die Betriebsschließungsversicherung: “Die Belastungen durch Betriebsunterbrechungen dürften deutlich geringer sein als dieses Jahr”, konstatiert Bäte bei einer Veranstaltung der Nachrichtenagentur Bloomberg.

Autor: VW-Redaktion

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.

19 − 4 =