Lücken schließen: Wie die Versicher digitaler werden

Eve Maler, Forge Rock

Nicht nur Verbraucher treiben die Digitalisierung der Versicherer an. Auch eine neue Generation von „Versicherern“ hat den Markt betreten und führt kontinuierlich Innovationen ein. Das resultiert in personalisierten Produkten, die eine hohe Automatisierung und die Fähigkeit benötigen, große Datenmengen schnell zu analysieren.

Darüber hinaus wird die Digitalisierung in der Versicherungsbranche unter anderem durch das Bundesministerium für Gesundheit (BMG) angetrieben, das Anfang April 2020 das Patientendaten-Schutzgesetz (PDSG) beschlossen hat. Mit dem Gesetzentwurf sollen digitale Lösungen direkt zum Patienten gebracht werden, während die sensiblen Gesundheitsdaten gegen Angriffe von außen und innen geschützt sind. Überweisungen können dann beispielsweise von den Fachärzten digital übermittelt werden und Versicherte können – mithilfe einer neuen, sicheren App – ihre E-Rezepte in einer Apotheke einlösen.

Ab dem 1. Januar 2021 sind die Krankenkassen außerdem dazu verpflichtet, ihren Versicherten eine elektronische Patientenakte (ePA) anzubieten. Ziel dieser digitalen Akte ist es, zukünftig die Gesundheitsinformationen des Versicherten schnell und ärzteübergreifend digital zu bündeln.

Angesichts dieser einschneidenden Veränderungen wurde im April 2020 eine Befragung von Beschäftigten in der Versicherungsbranche durchgeführt, die zeigt, wie weit die Digitalisierung der deutschen Versicherer fortgeschritten ist, wie die Beschäftigten zu eHealth-Diensten wie der ePA stehen und in welchen Bereichen der Digitalisierungsstrategie noch Nachholbedarf besteht.

Einerseits hat die Umfrage gezeigt, dass die Mehrheit der Befragten in deutschen Versicherer (65%), die eigene Digitalisierungsstrategie teilweise bereits umgesetzt hat bzw. sich aktuell in der Umsetzungsphase befindet. 67 Prozent bieten ihren Kunden einen Online-Zugang zu den jeweiligen Versicherungsprodukten an. Knapp über die Hälfte der Befragten verfügt über digitale Self-Service-Portale, in denen sämtliche Kundendaten abgewickelt werden können. Nur drei Prozent gaben an, dass die Digitalisierung in ihrem Unternehmen noch überhaupt nicht begonnen hat.

Die Versicherungsbranche ist offen für den Wandel der Zukunft. Doch diese Offenheit spiegelt sich nicht unbedingt in der Vorbereitung auf die Einführung der ePA wider. Damit die Implementierung gelingt, muss sichergestellt werden, dass auch in diesem Bereich höchste Sicherheitsstandards eingehalten werden und alle gesetzlichen Regelungen berücksichtigt und umgesetzt sind.

Über die Hälfte der Befragten, die in einer gesetzlichen Versicherung arbeiten, glaubt demnach, dass ihr Versicherungsunternehmen auf die Implementierung solcher Angebote, und der ePA im Speziellen, aktuell nicht vorbereitet ist. Eine Umsetzung der ePA kann nur mit einem entsprechenden Datenschutz und einer modernen Identitätsplattform gelingen.

Um das zu gewährleisten, muss der Patient Dateneigentümer sein, mit voller Souveränität über die Datensätze, die ihm sowohl das Recht auf Einsicht gibt, aber auch das Recht, die Daten mit ausgewählten Dritten zu teilen.

Autorin: Eve Maler, CTO von Forge Rock

Den vollständigen Auftrag lesen Sie in der August-Ausgabe der Versicherungswirtschaft.

Quelle: VVW GmbH

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