Allianz-Leben-Vorstand Wiesemann schließt Run-off aus
„Wir möchten nach wie vor Kunden gewinnen, nicht ausschließen. Wir hatten noch nie so viele Kunden bei Allianz Leben wie heute“, begründet Thomas Wiesemann, Maklervorstand der Allianz Leben, sein Kategorisches Nein zum Run-off. Im Neugeschäft der Allianz spielt die klassische Lebensversicherung jedoch kaum eine Rolle, gibt er im Interview mit Fonds Professionell zu.
Im Oktober 2018 verfügte die Allianz Leben erstmals über zehn Millionen Kunden. Seither wurden weitere hinzugewonnen. Dazu haben vor allem die Vorsorgekonzepte der Allianz beigetragen, erklärt Thomas Wiesemann. Sie balancieren Sicherheit und Renditechancen anders als die klassische Lebensversicherung. Im Neugeschäft macht die Klassik nur noch einen einstelligen Prozentsatz aus. „Weit über 90 Prozent gehen in unsere modernen Vosorgekonzepte, so Wiesemann. Nur in speziellen Konstellationen des Firmengeschäfts, z.B. bei bestimmten Rückendeckungen, spielen sie noch eine gewisse Rolle.
Bereits 2007 kam die Allianz mit der ersten Indexpolice an den Markt, die in den Jahren darauf von vielen Mitbewerbern kopiert wurde. Wiesemann: „Die Menschen haben verstanden, dass sie in Zeiten niedrigster Zinsen kapitalmarktnäher anlegen müssen als früher. Sie legen dennoch Wert auf Sicherheitselemente und eine gewisse Kalkulierbarkeit.“ Über 500.000 Indexselect-Verträge hat die Allianz in ihrem Bestand. „Das zeigt, dass wir mit unserer Produktidee nicht so falsch gelegen haben können.“
Wie alle Policen kann man auch die Lebensversicherung über das Internetportal abschließen. Die meisten informieren sich jedoch nur online, der Abschluss erfolgt beim Berater, so die Beobachtung von Wiesemann. Angesichts vieler Vertriebswege, ob Makler, Direktvertrieb oder AO – mögliche „Kanalkonflikte“ sieht er nicht.
Autor: VW-Redaktion