Allianz Global Investors sieht Handlungsbedarf bei EZB
Börsencrash, schwankende Wirtschaft, und massive Unsicherheiten allerorts. Dank des Corona-Virus hat die EZB bei ihrer Sitzung am 13. März viel zu besprechen. Was genau das Gremium tun soll, glaubt Franck Dixmier, Global Head of Fixed Income bei Allianz Global Investors, zu wissen und hofft auf Maßnahmen zur Stützung der Wirtschaft.
Angesichts des Einbruchs an den Aktienmärkten und massiver Maßnahmen zur Eindämmung des Coronavirus, die nach Italien allmählich auch in anderen europäischen Ländern ergriffen werden dürften, wird die Europäische Zentralbank handeln, glaubt Dixmier.
Unter den zur Verfügung stehenden Maßnahmen erscheint eine „Erhöhung von QE“ und eine „Lockerung der TLTRO3-Parameter“ am wahrscheinlichsten. Wer mit den Termini nicht vertraut ist, QE ist die Abkürzung für quantitative easing und bezeichnet im Wesentlichen eine Ausweitung der Geldbasis, also eine expansive Geldpolitik. Die Bezeichnung TLTRO3 ist eine Abkürzung für gezielte längerfristige Refinanzierungsgeschäften (targeted longer-term refinancing operations oder TLTRO‑III) und wird von der EZB eingesetzt, um günstige Kreditbedingungen am Markt zu erhalten.
In einem äußerst unsicheren Umfeld hinsichtlich des Ausmaßes der wirtschaftlichen Folgen der Coronavirus-Pandemie müsse die EZB handeln glaubt Dixmier.
„Präsidentin Christine Lagarde hat Anfang der vergangenen Woche ausdrücklich bestätigt, dass die Notenbank die ökonomischen Risiken, die das Coronavirus mit sich bringt, berücksichtigen wird“, erklärt der Allianz-Mann. Auch der starke Rückgang der Inflationserwartungen und die jüngste Korrektur des US-Dollars „unterstützen eine geldpolitische Maßnahme“.
Über die bereits genannte Schritte sei auch eine „Zinssenkung um 10 Basispunkte mit flankierenden Maßnahmen zur Stärkung der Zinssatz-Staffelung“ denkbar. Was die EZB tun oder lassen wird, wissen wir am 13. März.
Autor: VW-Redaktion