Allianz-Manager Balbinot offen für Zukäufe in Asien

Sergio Balbinot. Quelle: Allianz

China zählt für Versicherungskonzerne zu den wichtigsten Märkten der Zukunft. Die Allianz will von einer wirtschaftlichen Liberalisierung profitieren und künftig im Reich der Mitte noch eine größere Rolle spielen. „Wir haben in den vergangenen Jahren ein klares Interesse an China gezeigt“, konstatiert Allianz-Vorstand Sergio Balbinot.

Zwar komme ein „großer Teil unseres Gewinns immer noch aus Europa“, allerdings könne eine Expansion nach China zu einer ausgewogeneren regionalen Verteilung in der Gruppe führen, betont der Versicherungsmanager im Interview mit der Börsen-Zeitung. Dabei definiert Balbinot drei strategische Ziele:

„Erstens wollten wir eine Plattform haben, die es uns ermöglicht, in kurzer Zeit in Geschäftsbereiche reinzukommen, in denen wir bisher nicht präsent sind“. Diese sei bereits mit der Holding-Lizenz geschaffen worden, so Balbinot weiter. Eine Börsennotierung hält er indes für nicht notwendig.

Das zweite Ziel: „Wir wollten einen Partner finden, der uns den Zugang zu dem digitalen Markt erleichtert“. Dabei stelle das Joint Venture mit JD.com nach Ansicht Balbinots einen genau diesen Kanal dar, um in das Sachversicherungsgeschäft mit Privatkunden einzusteigen.

Und das dritte Ziel: „Wir brauchten einen Punkt, wo wir genau beobachten können, was in dem dortigen Versicherungsgeschäft passiert“. Dieser Schritt sei mit dem Kauf eines Aktienpakets von vier Prozent an Taikang Life Insurance für knapp einer Mrd. Euro gefunden worden.

Akquisitionen kann sich Balbinot in Asien zwar grundsätzlich vorstellen, aber: „Es muss strategisch und finanziell passen“. Zudem kann sich der Allianz-Manager laut Interview auch organisches Wachstum im rein digitalen Bereich vorstellen: „Wenn wir neu in ein Land hineingehen, könnten wir unser Angebot auch komplett auf Online-Basis machen“.

Autor: VW-Redaktion

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