Aviva übertrifft Erwartungen

Bildquelle: Aviva/ Flickr
Der britische Versicherer Aviva hat 2024 die Prognose der Analysten zum Gesamtergebnis übertroffen. Getrieben von einem zweistelligen Prämienwachstum stieg der Betriebsgewinn auf 1,77 Mrd. Pfund. Er lag über dem ursprünglich angepeilten Ziel von 1,67 Mrd. Pfund. Im Jahr zuvor wurde der Gewinn auf knapp 1,5 Mrd. Pfund beziffert. Die Aktie legte nach Vorlage der Ergebnisse um bis zu zwei Prozent zu und erreichte den höchsten Stand seit Mai 2018.
Aviva verzeichnete ein Prämienwachstum von 14 Prozent auf 12,2 Mrd. Pfund und übertraf auch in den Bereichen Vermögens- und Altersvorsorgeversicherung die Prognosen. Insgesamt stieg der Umsatz im Bereich Insurance, Wealth & Retirement um 22 Prozent auf 43,5 Mrd. Pfund (2023: 35,5 Mrd. Pfund).
Aviva-Chefin Amanda Blanc setzt vor allem auf weiteres Wachstum in kapitalleichteren Geschäftsbereichen. Laut Unternehmensangaben kamen 56 Prozent des operativen Gewinns der Gruppe im Jahr 2024 aus kapitalschonenden Geschäften. Nach der Übernahme des britischen Lebensversicherungsgeschäfts von AIG und der Versicherungsplattform Probitas soll Direct Line Aviva als führenden Akteur im britischen Versicherungsmarkt etablieren.
Mit der Übernahme des Konkurrenten für 3,7 Mrd. Pfund wird das Geschäft mit Haus- und Kfz-Versicherungen kräftig ausgebaut. Analysten sehen in der Transaktion weiteres Potenzial. „Der Gewinnanstieg scheint nachhaltig“, erklärten Experten von JP Morgan und rechnen mit einer Anhebung der Markterwartungen.
Der geplante Deal soll den kapitalschonenden Betriebsgewinn weiter auf über 70 Prozent steigern, wenn die Synergien realisiert werden, heißt es. Vorerst wird bis 2026 ein Gewinn von zwei Mrd. Pfund ins Visier genommen. Nach Abschluss der Direct-Line-Transaktion könnten sich die Zahlen jedoch noch ändern.

Die Beiträge in der Schadenversicherung in Großbritannien und Nordirland stiegen um 16 Prozent auf 7,7 Mrd. Pfund (2023: 6,6 Mrd. Pfund), die nicht diskontierte Combined Operating Ratio betrug 94,9 Prozent (2023: 96,8 %). Deutlich gingen die Prämien im Privatkundengeschäft in Großbritannien mit 22 Prozent nach oben. Das liegt etwa daran, dass Aviva die Preise im Neugeschäft senkte. Die Prämien für gewerbliche Versicherungen in Großbritannien stiegen um zwölf Prozent aufgrund von Preismaßnahmen, Neugeschäftswachstum und der Übernahme von Probitas.
In Kanada kletterten die Prämien in der Schadenversicherung zwar um elf Prozent auf 4,5 Mrd. Pfund (2023: 4,2 Mrd. Pfund), doch das Geschäft geriet unter Druck: Der Betriebsgewinn sank um 25 Prozent, bedingt durch schwere Naturkatastrophen wie Waldbrände in Jasper, einem Hagelsturm in Calgary und großflächige Überschwemmungen.
Aviva Investors spielte eine Schlüsselrolle innerhalb der Gruppe. Die Einheit steuerte 3,2 Milliarden Pfund an Sachwerten für das Rentengeschäft bei. Rund 65 Prozent der Nettomittelzuflüsse aus dem Bereich betriebliche Altersvorsorge flossen in Aviva Investors-Fonds.
Während die externen Nettomittelzuflüsse sanken, aber mit 0,2 Milliarden Pfund positiv blieben (Vorjahr: 0,7 Milliarden Pfund), verzeichneten insbesondere die Liquiditätsstrategien ein starkes Wachstum. Hier stiegen die externen Nettomittelzuflüsse auf 4,4 Milliarden Pfund – ein deutlicher Anstieg gegenüber den 0,8 Milliarden Pfund aus dem Vorjahr.
Autor: VW-Redaktion