Allianz und Co. beteiligen sich an Milliardenpaket zur Start-up-Förderung
38 Institutionen haben auf dem Start-up Germany Summit die Absichtserklärung zur WIN-Initative unterzeichnet. 13 kommen aus der Versicherungsbranche. Die Abkürzung WIN steht für „Wachstums- und Innovationskapital für Deutschland“ und ist ein Vorhaben, das den Standort international wettbewerbsfähiger machen soll. Damit der Plan aufgeht, nehmen die teilnehmenden Unternehmen viel Geld in die Hand.
„Start-ups und Scale-ups spielen eine wichtige Rolle als Innovationsmotor der deutschen Volkswirtschaft. Diese Unternehmen benötigen jedoch eine ausreichende Finanzierung und tragfähige Strukturen (…)“, heißt es in einer Mitteilung des Bundeswirtschaftsministeriums.
Bis 2030 hat sich das Bündnis aus Wirtschaft, Verbänden, Politik und der KfW im Rahmen der WIN-Initiative verpflichtet, etwa 12 Mrd. Euro in die deutsche Venture Capital-Welt zu stecken. Die Unterzeichner bekennen sich in einem Maßnahmenpaket aus zehn Punkten dazu, den Ausbau des Ökosystems für Wachstums- und Innovationsfinanzierung, insbesondere in Deutschland, voranzutreiben.
Die Beiträge umfassen direkte Investitionen in Wachstums- und Innovationskapital, eine finanzielle Unterstützung des Ökosystems über direkte Investitionen hinaus (z. B. finanzielle Unterstützung beim Aufbau von Start-up Factories) sowie eine Stärkung des Ökosystems durch strukturelle Beiträge (z. B. Aufsatz und Vertrieb von VC-Investmentvehikeln für geeignete Privatpersonen).
Die Bundesregierung plant zum Beispiel, die Kooperationen zwischen Hochschulen, Investoren und Unternehmen auszubauen, Lösungen für „First-of-a-kind (FOAK)“-Finanzierungen anzustoßen und Dachfondsstrukturen zu stärken. Außerdem sollen die Rahmenbedingungen für Börsengänge und Exits von Start-up-Gesellschaftern aus Portfoliounternehmen sowie für Investitionen in Wachstums- und Innovationskapital verbessert werden. Erste Einzelmaßnahmen aus diesem Paket hat das Bundesministerium der Finanzen mit dem Referentenentwurf für das Zweite Zukunftsfinanzierungsgesetz im Sommer auf den Weg gebracht. Die Förderbank KfW soll jährlich den Umsetzungsstand der definierten Maßnahmen und eingegangenen Beiträge auswerten.
Neben der Bundesregierung und KfW haben Vertreter führender Banken, Versicherungsunternehmen, Versorgungskassen, Assetmanagern und Börsen sowie Verbänden die Erklärung unterzeichnet. Aus der Assekuranz kommen Allianz, Axa Deutschland, Barmenia.Gothaer, VGH, W&W Asset Management, Versicherungskammer Bayern, Munich Re, Huk-Coburg, Stuttgarter, Debeka, Provinzial und der GDV.
Darüber hinaus dabei sind: Bayerische Versorgungskammer, BlackRock, Bertelsmann, Bundeskanzleramt, Bundesministerium der Finanzen, Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz, Bundesverband Beteiligungskapital, Bundesverband Deutsche Start-ups, Bundesverband der Deutschen Industrie, Bundesverband deutscher Banken, Bundesverband Öffentlicher Banken Deutschlands (VÖB), Commerzbank, Deutscher Sparkassen- und Giroverband, Deutsche Bank, Deutsche Börse, Deutsche Telekom / T.Capital, Deutsches Aktieninstitut, DZ Bank European School of Management & Technology, Fiege Logistik, Frankfurt School of Finance & Management, Generali Deutschland, Henkel, KfW, Schenker Ventures sowie UnternehmerTUM.
Das jährliche Dealvolumen auf dem deutschen Markt hat sich in den vergangenen zehn Jahren von 1,5 Mrd. Euro im Jahr 2013 mit einem zwischenzeitlichen Rekordhoch von 18,6 Mrd. Euro 2021 auf 7,1 Mrd. Euro im Jahr 2023 mehr als vervierfacht. Im ersten Halbjahr 2024 wurden 1.384 Start-ups in Deutschland neu gegründet – 15 Prozent mehr als im zweiten Halbjahr 2023.
Aktuell sind über 520.000 Personen bei Start-ups beschäftigt, 80 Prozent der jungen Unternehmen wollen dieses Jahr weitere Angestellte gewinnen. Deutschland zählt aktuell 31 „Einhörner“, also Akteure mit einer Bewertung von über einer Milliarde Euro.
Irina Buchmann, Finanzvorständin der teilnehmenden Axa betont, dass Zukunft eine Chance, kein Risiko sei. „Gute Ideen und Innovationen können die Welt verbessern. Mutige und kreative Unternehmen, Gründerinnen und Gründer benötigen Finanzierungsmöglichkeiten, damit ihre Ideen real werden und wachsen können.“
Autor: VW-Redaktion