Investor erhöht Beteiligung an Generali

(v.l.n.r.): Marco Sesana, Group General Manager, Philippe Donnet, Group CEO, Cristiano Borean, Group CFO, Giulio Terzariol, CEO Insurance, Jaime Anchustegui, CEO International und Carlo Trabattoni, CEO Asset and Wealth Management (Bildquelle: Generali)

Wie die Anteile der Generali-Investoren verteilt sind, hat stets große Auswirkungen auf die Führungsspitze. Die italienische Bankenstiftung Fondazione CRT gehörte zum Investoren-Lager, die CEO Philippe Donnet stürzen wollte. Sie erhöht nun ihre Anteile, nachdem sie bei einem anderen Deal vergangene Woche Kasse gemacht hat. Kürzlich kündigte Donnet gemeinsam mit dem von der Allianz abgeworbenen Finanzchef Giulio Terzariol ein umfassendes Aktienrückkaufprogramm an.

Fondazione CRT besaß bis vor Kurzem noch 1,6 Prozent an Generali und nun wurde die Beteiligung auf zwei Prozent erhöht. Die Bankenstiftung habe beschlossen, ihre „langfristige Beteiligung“ an Generali zu konsolidieren, um den Dividendenfluss an die Stiftung zu erhöhen, erklärte Vorsitzender Fabrizio Palenzona in einem Interview mit der Tageszeitung Il Sole 24 Ore.

Vergangene Woche verkaufte die italienische Bankenstiftung eine 1,8%ige Beteiligung an der Banco BPM mit einem Kapitalgewinn, den die Zeitung auf 80 Mio. Euro (86,17 Mio. Dollar) schätzt. Palenzona fügte hinzu, dass die 1,9%ige Beteiligung an der Unicredit-Bank indes „nicht zur Diskussion“ stehe und die Stiftung den Vorstandsvorsitzenden der Bank, Andrea Orcel, unterstütze. Vergangene Woche schlug der Vorstand der UniCredit vor, Orcel, der 2021 die Leitung der Bank übernahm und seitdem den Aktienkurs der Bank dank höherer Zinsen mehr als verdreifachen konnte, ein weiteres dreijähriges Mandat zu erteilen.

Nach wie vor tiefe Gräben zwischen den Investoren

Im Sommer 2023 erlaubte die Versicherungsaufsicht Ivass der Investmentgesellschaft Delfin ihren Anteil am größten italienischen Versicherer auf über zehn Prozent zu erhöhen. Hinter Delfin stand bis zu seinem Tod im Juni 2022 Leonardo Del Vecchio, der zweitreichste Mann Italiens, der den amtierenden Generali-CEO Philippe Donnet stürzen und durch den eigenen Kandidaten Cirinà ersetzen wollte. Unterstützt wurde er von Francesco Gaetano Caltagirone, der Familie Benetton, Fondazione CRT und anderen Kleinunternehmern. Auf der Hauptversammlung im April 2022 sprach sich eine Mehrheit der Aktionäre mit 56 Prozent für Donnet aus. Großer Donnet-Unterstützer war und ist die Mediobanca mit einem Anteil von 13 Prozent. Laut Börsenzeitung liefert Generali den größten Beitrag zum Gewinn der Investmentbank Mediobanca. CRT könnte laut Experten mit seiner Aufstockung der Generali-Anteile womöglich darauf abzielen, die Seiten zu wechseln und Mediobanca unterstützen.

Donnet kündigte Ende Januar an, auf der nächsten Hauptversammlung im April einen Aktienrückkauf im Wert von 500 Mio. Euro vorzuschlagen. Man wolle den Fokus auf die Vergütung der Aktionäre bekräftigen, so der Konzernchef. Insgesamt mehr als fünf Mrd. Euro sollen über die nächsten Jahre an die Aktionäre ausgeschüttet werden. Der Gewinn je Aktie soll jedes Jahr um sechs bis acht Prozent steigen, VWheute berichtete.

Autor: VW-Redaktion

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