DEVK präsentiert fünf Modelle für Neubau

Bildquelle: DEVK/ Jürgen Nabler

Der Kölner Versicherer DEVK hat am Wochenende seine Ideen für das geplante Hochhaus am Rhein der Öffentlichkeit vorgestellt. Fünf Architektenmodelle kommen infrage, final ist aber noch keines davon. Das Unternehmen um CEO Gottfried Rüßmann bat auch die Kölner Bürger ihre Meinung einzubringen. Anregungen würden in die weitere Planung einfließen.

Wenn es um die Pläne des Neubaus der DEVK-Zentrale geht, weiß der Unternehmensvorstand, dass Worte gut gewählt sein müssen. Ende letzten Jahres erhitzte ein Podcast des Kölner Stadt-Anzeigers mit CEO Gottfried Rüßmann die Gemüter. Es hieß, dass der Turm mehr eine Frage der Kapitalanlage als eine Frage der Büroorganisation sei – ein Investmentobjekt. Kurz darauf forderte Grünen-Politikerin Christiane Martin vor dem Hintergrund eine Neubewertung der Hochhaus-Pläne des Versicherers.

Die DEVK reagierte auf die Unruhe mit einer Extra-Presseaussendung, in dem das Unternehmen um die Rückkehr zum sachlichen Dialog bat. Die Debatte bewerteten die Entscheider damals als „Sturm im Wasserglas“. Eigenbedarf und Kapitalanlage seien kein Widerspruch und das, was die Gemüter erhitzt, „gar nicht neu“. Der Versicherer wolle mit dem Hochhausbau dem wachsenden Platzbedarf für Mitarbeitende gerecht werden. Freie Flächen sollen entsprechend vermietet werden, solange die DEVK sie nicht selbst braucht, hieß es. Der Versicherer kündigte an, bis zum Jahr 2041 von derzeit 2.200 auf insgesamt 3.650 Mitarbeiter wachsen zu wollen.

Mit dem neuen Gebäude, das direkt neben dem heutigen Standort entstehen soll, wollen die Kölner ihre Zentrale in der Riehler Straße 190 erweitern. Auf dem Gelände des derzeitigen Zoo-Parkhauses soll ein bis zu 145 Meter hoher Turm mit breitem Sockel gebaut werden. Am Wochenende präsentierte das Unternehmen der Öffentlichkeit bzw. den Kölnern seine bevorzugten Pläne, die sich im Architektenwettbewerb herauskristallisieren. Etwaige Anregungen der Bewohner würden in die weitere Planung einfließen.

Von 16 sind fünf übriggeblieben. Als Mitglieder der Jury haben DEVK-Vorstand Bernd Zens, der hauseigene Architekt Jean-Marc Minary und des Kölner Baudezernenten Markus Greitemann die Pläne vorgestellt. Die präsentierten Konzepte seien allerdings alle nicht final und Veränderungen notwendig. Greitemann etwa wünscht sich mit Blick auf alle fünf präsentierten Modelle mehr Schlankheit.  Im Mai soll die Entscheidung stehen.

Ein besonderes Augenmerk liegt auf der städtebaulichen Einbindung des neuen Gebäudes in die Umgebung. Wie die veröffentlichen Bilder zeigen, tendiert die Jury aktuell zu zwei Gebäuden nebeneinander. Zur Auswahl stehen Modelle von BAID, Lengfeld und Wilisch, JSWD, HPP und Henke Schreieck.

Turmmodell BAID Architektur GmbH. Bildquelle: DEVK/ Jürgen Nabler
Modell Henke Schreieck Architekten ZT GmbH. Bildquelle: DEVK/ Jürgen Nabler
Modell HPP Architekten GmbH. Bildquelle: DEVK/ Jürgen Nabler
Modell von JSWD Architekten GmbH und Co. KG. Bildquelle: DEVK/ Jürgen Nabler
Modell von Lengfeld und Wilisch Architekten PartGmbB. Bildquelle: DEVK/ Jürgen Nabler

Die verschiedenen Lösungen präsentieren sowohl Gebäude in ähnlicher Höhe als auch in der Kombination groß und klein. Der BAID-Entwurf, an dem der Zoo mitgearbeitet habe, sei etwa aufgrund seiner Schlichtheit gut angekommen, schreibt der Kölner Stadtanzeiger unter Berufung auf Minary. Das Modell sieht Verbindungen zwischen den Häusern auf mehreren Stufen vor. Wie die DEVK berichtet, haben die Fassaden der vorgestellten Gebäude im aktuellen Prozess noch keine Bedeutung.

Die Debatte um den Neubau der DEVK sorgte neben dem letzten Aufschrei um die vermeintlichen Investmentpläne in der Vergangenheit immer wieder für Aufsehen. So etwa die möglichen Pläne um einen Standortwechsel. Das Unternehmen schaute sich zwischenzeitig nach Ausweichstandorten zwischen Bonn und Düsseldorf um. Die Stadt Leverkusen habe den Versicherer direkt kontaktiert. „Wir haben vor vielen Jahren unsere Ausbaupläne für Köln diskutiert und, um ehrlich zu sein, ging es nicht so recht weiter“, blickt Rüßmann zurück. Mittlerweile sei die Situation besser geworden und man habe Zuspruch von der Kölner Politik erhalten.

Eine Herausforderung war mit 145 Metern die Höhe des neuen Gebäudes. Die Sorge: es könnte die Sicht auf den Kölner Dom beeinträchtigen. Das konnte Rüßmann nie nachvollziehen. „Keine 300 Meter weiter steht ein Hochhaus mit 150 oder 152 Metern. Auf diesem steht auch der Name einer Versicherungsgesellschaft drauf. Dort ist auch gar keine Sichtachse. Wir haben auch schon gemessen, ob die Erdmännchen im Zoo, die wir ja alle lieben, irgendwie Schatten bekommen, bei irgendwelchen Lichteinstrahlungen. Das ist nicht der Fall. Insofern glauben wir, dass das ein geeigneter Standort ist“, sagte er zuletzt im Podcast mit dem Kölner Stadtanzeiger. Der Unesco muss die DEVK nachweisen, dass keine Beeinträchtigung des Doms vorliegt.

Autor: VW-Redaktion

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