Kompass Group präsentiert Prototyp seiner Maklernachfolge-Plattform und vollzieht Rebranding

Jan Kloth (l.) und Matthias Schmidt, CEO Kompass Group AG. (Bildquelle: Kompass Group; Rocket Consulting GmbH)

Zum Jahresanfang übernahm IT-Experte Jan Kloth die Technologie-Sparte der Karlsruher Kompass Group. Sein erstes Projekt ist die Weiterentwicklung der Nachfolge-Plattform „Kompass Match“, die nach dem Tinder-Prinzip Geschäftspartner zueinander bringen soll. Nach Informationen von VWheute präsentierte er intern den ersten Prototypen, der unter den Namen Matching.de ausgerollt wird. Die next Generation Finance GmbH als Betreiberin firmiert künftig ebenfalls unter der Marke. Matthias Schmidt, CEO der Kompass Group AG, zeigt sich zufrieden.

Regulierung, Digitalisierung, Fachkräftemangel und Nachfolgeregelung: Versicherungsmakler kämpfen an mehreren Fronten. Durch Akquisitionen wollen Unternehmen GGW Group oder MRH Trowe die Kräfte bündeln und Synergien heben. Die 2020 in Karlsruhe gegründete Kompass Group AG verfolgt eine ähnliche Strategie mit einigen Unterschieden. Derzeit hat man 105.00 Kunden, Ende 2024 will man die Marke von 250.000 Kunden erreichen. 2023 hat man Umsätze in Höhe von Mio. Euro 2023 generiert. Dieses Jahr plant man mit 25 Mio. Euro und im nächsten Jahr mit 50 Mio. Euro.

„Wir haben eine klare Einkaufspolitik. Unser Fokus sind digitale und überregionale Makler mit einem Umsatz von mehr als einer Mio. Euro. Seit dem Gründungsjahr 2020 haben wir 21 Unternehmen übernommen. 80 Prozent unserer Bestände sind im Privatkunden-Sektor, 20 Prozent sind gewerblicher Natur“, erklärte CEO Matthias Schmidt vor zwei Monaten im großen VWheute-Interview.

„Das Rebranding von Matching.de ist die logische Konsequenz aus der Arbeit der vergangenen Monate“, sagt Matthias Schmidt, CEO der Kompass Group AG. (Bildquelle: Rocket Consulting GmbH)

Kleine, regionale Makler, die Interesse am Kauf oder Verkauf haben, will man indes über die Plattform „Kompass Match“ abholen. Der Name war wohl ein Arbeitstitel, inzwischen heißt sie Matching.de. Ende März präsentierte Jan Kloth intern einen ersten Prototyp vor. Kloth berät als Experte für Saas-Lösungen seit mehr als zehn Jahren Finanzdienstleister, darunter zuletzt auch die Kompass Group, die in zum Jahresstart fest einstellte. Er übernahm die Geschäftsführung der Kompass-Technologie-Tochter next Generation Finance. Sie wird künftig ebenfalls unter der neuen Marke Matching.de firmieren.

„Unser Ziel ist es, dass matching.de die One-Stop-Lösung für Unternehmensnachfolgen in der Finanzberatung in Deutschland wird”, sagt Kloth und kündigt den Launch von matching.de im Sommer an. (Bildquelle: Kompass Group)

Die Plattform versteht sich als One-Stop-Lösung für die Unternehmensnachfolge und will Übernahmen von Finanzdienstleistern vom Erstkontakt bis zur rechtsverbindlichen Unterschrift binnen dreißig Arbeitstagen abwickeln. „Selbst wenn Unternehmer potenzielle Übernahmeziele bereits im Blick haben, fehlt es oft am nötigen Know-how und der Erfahrung für einen zügigen und erfolgreichen M&A-Prozess”, sagt Jan Kloth. „Einigen Anbietern fehlt ein automatisierter Matching-Prozess, andere bieten keinen Marktplatz für Übernahmen oder es fehlt die Möglichkeit, dass M&A-Experten unterstützend in den Prozess eingreifen“, so Kloth.

Matching.de setzt nach eigenen Angaben auf eine „leicht zu bedienende Oberfläche, hohe Sicherheitsstandards, wie die digitale Identifikation von Nutzern mittels amtlicher Dokumente, sowie ein hohes Maß an Datenschutz gemäß der DSGVO.“ (Bildquelle: Kompass Group)

Ähnliches formulierte bereits Matthias Schmidt im VWheute-Interview: Gefühlt gebe es vier solcher Plattformen, zumindest erweckt es den „Anschein“. Schmidt: „Wenn ein junger Makler heute zukaufen will, dann weiß er eigentlich nicht, an wen er sich wenden soll und wo er suchen muss. Üblich ist, einen Berater zu beauftragen, der passende Kaufobjekte findet. Wir bieten all das online an und zusätzlich wertvolle Services, wie etwa Beratung und Finanzierung. Auch spezialisierte Anwälte und Notare sind involviert. Selbst nach Abschluss der Transaktion werden wir mit den Vermittlern als Team über mehrere Jahre hinweg zusammenarbeiten.“

Nutzer haben die Möglichkeit, während des Verkaufsprozesses mit allen Beteiligten zu chatten und Vertragsentwürfe oder Termsheets in sicheren Datenräumen abzulegen. Auch besteht die Möglichkeit, einzelnen Nutzern bestimmte Aufgaben zuzuweisen, um den M&A-Prozess zu strukturieren. (Bildquelle: Kompass Group)

Die Erfahrungen der Kompass Group mit vielen M&A-Deals sind in die Plattform mit eingeflossen. Man kennt die Probleme der Maklerschaft. Es werden über 20 Merkmale auf der Plattform sichtbar sein, wie etwa der Umsatz, der Kundenstamm und die Preisspanne. Besonders wichtig für die Kompass Group ist die Regionalität der Plattform. Man versucht Käufer und Verkäufer aus angrenzenden Region zu finden. Mitte des Jahres plant man die erste Beta-Version der Plattform auszurollen. Dabei erhält die Kompass Group eine Vermittlungsgebühr in Höhe von zehn Prozent bei einem erfolgreichen Deal. Das Inserat an sich ist für den Makler kostenfrei.

Autor: David Gorr

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