W&W-Gruppe hält trotz Gewinnrückgang an Prognose für 2022 fest

W&W-Standort in Ludwigsburg. Quelle: W&W

Der baden-württembergische Versicherer W&W muss in den ersten neun Monaten des laufenden Geschäftsjahres 2022 ein deutliches Minus beim Jahresüberschuss auf 160,2 Mio. Euro (Q3 2021: 236,9 Mio. Euro) hinnehmen. Allerdings hält der Konzern an seiner bisherigen Gewinnprognose fest – auch wegen des Booms im Bauspar-Neugeschäft.

So legten die gebuchten Bruttobeiträge in der Schaden- und Unfallversicherung um 6,8 Prozent auf 1,97 Mrd. Euro zu, was die Versicherungsgruppe vor allem auf das Firmenkundengeschäft (plus 19,1 Prozent) zurückführt. Auch die Bereiche Kraftfahrt und Privatkunden legten zu. Gleichzeitig ging die Combined Ratio auf 84,4 Prozent (Q3 2021: 88,8 Prozent) zurück. Allerdings sei die höhere Schaden-Kostenquote im vergleichbaren Vorjahreszeitraum laut W&W vor allem auf die Sommer-Hochwasser in Deutschland zurückzuführen.

In der Personenversicherung nahmen die gebuchten Bruttobeiträge insgesamt auf 1,62 Mrd. Euro nach 1,89 Mrd. Euro in den ersten neun Monaten 2021 ab. Der Rückgang ist wesentlich auf das aktive Zurückfahren von Einmalbeiträgen in der Lebensversicherung zurückzuführen, die im Vorjahreszeitraum noch stark ausgeweitet wurden. Die Krankenversicherung erreichte von Januar bis September einen Zuwachs der Bruttobeiträge um 4,7 Prozent auf 222,2 Mio. Euro.

„Das wirtschaftliche Umfeld ist für alle Unternehmen schwierig. Es ist gut, dass wir bei unserem vor mehreren Jahren gestarteten Aufbruch Richtung mehr Digitalisierung, Kundennähe und Innovationskraft die bilanzielle Widerstandsfähigkeit und Kostendisziplin immer im Auge behalten haben. Diese Stärken lassen die W&W-Gruppe trotz des krisenhaften Marktumfelds weiterhin erfolgreich agieren. Mit dem, was unser Konzern in den ersten neun Monaten erreicht hat, können wir mehr als zufrieden sein. […] Auch für den weiteren Verlauf des Jahres 2022 sind wir im Grundsatz zuversichtlich, wobei wir die Entwicklungen an den Kapital- und Finanzmärkten, die rezessiven Tendenzen in Deutschland und auch die weitere Schadenentwicklung sehr genau beobachten müssen. In diesem Umfeld wäre es unseriös, für das Jahr 2022 und darüber hinaus weitere, exakte Zukunftsaussagen zu treffen. Wichtig ist: Unser Unternehmen ist wetterfest und auch in dieser schwierigen Phase stabil und zukunftsstark aufgestellt.“

Jürgen A. Junker, Vorstandsvorsitzender der W&W AG:

Deutlich besser liefen die Geschäfte jedoch im Geschäftsfeld Wohnen: Im Bruttoneugeschäft legte die W&W in den ersten neun Monaten dieses Jahres um satte 60,6 Prozent von 8,61 Mrd. Euro auf 13,83 Mrd. Euro zu. Wachstumstreiber seien dabei vor allem auf die gestiegenen Hypothekenzinsen als Zinssicherungsinstrument für Finanzierer sowie potenzielle Erwerber und Modernisierer. In der Baufinanzierung verzeichnete die Gruppe ein Wachstum von 7,0 Prozent auf 5,28 Mrd. Euro (Q3 2021: 4,94 Mrd. Euro).

Für das Gesamtjahr hält die W&W daher an der bisherigen Prognose für den Konzernüberschuss fest. Allerdings sei diese mit hohen Unsicherheiten behaftet, die insbesondere von den aktuellen Entwicklungen an den Kapital- und Finanzmärkten sowie möglichen konjunkturellen Einbrüchen herrühren, heißt es weiter.

Autor: VW-Redaktion

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