Hurrikan „Ian“ lässt Swiss Re in die roten Zahlen rutschen
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Unternehmenszentrale der Swiss Re in Zürich. Quelle: mv

Der Schweizer Rückversicherer Swiss Re ist im dritten Quartal 2022 tief in die Verlustzone gerutscht. Ein wesentlicher Grund dafür ist die hohe Schadenbelastung durch Hurrikan „Ian“. Der Konzern verbuchte allein zwischen Juli und September ein Minus von 442 Mio. US-Dollar. Zum Vergleich: Vor einem Jahr lag der Gewinn noch bei 212 Mio. US-Dollar.

Unter dem Strich verbuchten die Eidgenossen in den ersten neun Monaten des laufenden Geschäftsjahres einen Verlust von 285 Mio. US-Dollar. Die Schäden aus großen Naturkatastrophen fielen demnach mit einer Summe von rund 2,5 Mrd. US-Dollar höher aus als erwartet. Einen wesentlichen Grund dafür sieht die Swiss Re vor allem in Zusammenhang mit Hurrikan „Ian“, Überschwemmungen in Australien und Südafrika, Hagelstürmen in Frankreich sowie einer Reihe von kleineren Ereignissen weltweit. Die Combined Ratio stieg dementsprechend auf 106,1 Prozent.

Allein die Schaden- und Unfallsparte P&C Re verzeichnete in den ersten neun Monaten 2022 einen Verlust von 283 Mio. US-Dollar. Im Vergleichszeitraum zuvor stand noch Gewinn von 1,5 Mrd. US-Dollar, wobei die Belastung auf Naturkatastrophen und geringere Anlageergebnisse zurückzuführen sei. Ein Trostpflaster: Die verdienten Nettoprämien stiegen leicht auf 16,6 Mrd. US-Dollar, was der Rückversicherer vor allem auf anhaltende Preisverbesserungen zurückführt.

„Wir haben unsere Rückstellungen in diesem Jahr um 0,7 Mrd. US-Dollar erhöht, um den Auswirkungen der wirtschaftlichen Inflation zu begegnen. Die steigenden Zinsen helfen bereits, diese Auswirkungen zu kompensieren. So ist der wiederkehrende Beitrag unseres festverzinslichen Portefeuilles allein im dritten Quartal um rund 100 Mio. US-Dollar gestiegen. Vor allem aber haben wir trotz der Herausforderungen in diesem Jahr unsere sehr starke Kapitalausstattung bewahrt und bleiben unseren Prioritäten im Kapitalmanagement verpflichtet.“

John Dacey, Finanzvorstand der Swiss Re

In der Lebensparte L&H Re liefen die Geschäfte allerdings deutlich besser: L&H Re verzeichnete in den ersten neun Monaten 2022 einen Gewinn von 221 Mio. US-Dollar – nach einem Verlust von 32 Mio. US-Dollar in den ersten neun Monaten 2021. Wesentlicher Grund dafür sei der Umstand, dass die Schäden im Zusammenhang mit COVID-19 von 1,2 Mrd. US-Dollar auf 608 Mio. US-Dollar gesunken seien. Die verdienten Nettoprämien und Honorareinnahmen blieben in den ersten neun Monaten 2022 mit 11,2 Mrd. US-Dollar gegenüber dem Vorjahreszeitraum weitgehend unverändert.

Corporate Solutions erzielte in den ersten neun Monaten 2022 einen Gewinn von 356 Mio. US-Dollar – nach einem Gewinn mit 425 Mio. US-Dollar im Vorjahreszeitraum. Die verdienten Nettoprämien stiegen in den ersten neun Monaten des Jahres 2022 um 4,6 Prozent auf 4,1 Mrd. US-Dollar. Die Schaden-Kosten-Quote von Corporate Solutions lag mit 93,1 Prozent für die ersten neun Monate 2022 unter den Zielvorgaben. Die gebuchten Bruttoprämien bei iptiQ stiegen in den ersten neun Monaten 2022 um 25 Prozent auf 650 Mio. US-Dollar, wobei alle Regionen ein Wachstum erzielten.

Dennoch hält die Swiss Re an ihren bisherigen Profitabilitätszielen für 2024 fest: „Dank unserer Strategie und unserer sehr starken Kapitalausstattung sind wir für die anstehenden Vertragserneuerungen in Anbetracht steigender Preise und eingeschränkter Marktkapazität in einer günstigen Position“, betont Vorstandchef Christian Mumenthaler.

Autor: VW-Redaktion

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