„Erreichen des Gewinnziels deutlich anspruchsvoller geworden“: Munich Re mit 1,6 Mrd. Schäden durch Hurrikan „Ian“
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Konzernsitz der Munich Re. Quelle: Munich Re

Unternehmenspolitik in Reinform: Gestern zeigte sich die Munich Re auf einer Pressekonferenz hinsichtlich der „Ian“-Schäden noch zugeknöpft, heute veröffentlicht sie eine Pressemitteilung zum Thema. Der Inhalt wird die Aktionäre nicht erfreuen.

Die Munich Re verzeichnete im 3. Quartal 2022 eine „überdurchschnittlich hohe Großschadenbelastung“ in der Schaden- und Unfallrückversicherung. Es wird erwartet, dass der Hurrikan Ian für Munich Re einen Schaden von rund „1,6 Mrd. Euro“ nach Retrozession verursacht hat.  Diese Schätzung ist nach wie vor „mit großer Unsicherheit behaftet“.

Abhängig vom Ausgang des laufenden Quartalsabschlusses – und aufgrund einer „anhaltend erfreulichen operativen Entwicklung in allen Sparten“ sowie eines positiven Einmaleffekts bei Ergo Leben und Gesundheit Deutschland – rechnet Munich Re mit einem „Quartalsgewinn von rund 0,5 Mrd. Euro (Konsens: -167 Mio. Euro).“ Auf der Pressekonferenz am gestrigen Tag waren die Münchener noch nicht zur Offenlegung bereit gewesen, der Mitbewerber Swiss Re hatte die Karten bereits auf den Tisch gelegt.

Für 2022 rechnet Munich Re weiterhin mit einem Gewinn von rund 3,3 Mrd. Euro. Allerdings ist das Erreichen des Gewinnziels für 2022 „deutlich anspruchsvoller geworden“ – vorbehaltlich der Realisierung von derzeit erwarteten positiven Einmaleffekten, insbesondere bei den Kapitalanlagen. Zudem basiert die Prognose nach wie vor darauf, dass die Großschäden im 4. Quartal im Rahmen der Erwartungen liegen. Munich Re wird die endgültigen Ergebnisse für das 3. Quartal am 8. November berichten.

Autor: Maximilian Volz