Versicherer stellen die mächtigsten Aufsichtsratschefs in Deutschland

Nikolaus von Bomhard, Aufsichtsratsvorsitzender der Munich Re. Bildquelle: Deutsche Post DHL

Die Aufsichtsräte haben in der Regel nur noch wenig Einfluss auf das aktuelle Tagesgeschehen ihrer Unternehmen. Dennoch gelten sie als graue Eminenzen im Hintergrund – mitunter mit einem durchaus erheblichen Einfluss. Laut einer aktuellen Analyse des Handelsblatt stellen die Versicherer derzeit die mächtigsten Aufsichtsratschefs.

An der Spitze steht demnach – wenig überraschend – Nikolaus von Bomhard. Der einstige Vorstandschef der Munich Re steht heute dem Aufsichtsrat des Rückversicherers vor. Seit 2018 führt der Jurist zudem das Kontrollgremium der Deutschen Post. So hat der Adelige seine gesamte berufliche Karriere beim Münchener Konzern verbracht. Nicht nur seine Bilanz konnte sich durchaus sehen lassen: Auch in Gesprächen gibt sich von Bomhard durchaus weltgewandt und pointiert.

Auf Platz zwei folgt – ebenfalls wenig überraschend – der frühere Allianz-CEO Michael Diekmann. Mehr als zwölf Jahre prägte er die Geschicke des deutschen Branchenprimus. Mit seinem Engagement bei der Allianz im Jahre 1988 sei ihm bewusst geworden, dass es „keine Spielerei mehr wie Bücherschreiben“ gewesen sei. „Die Allianz ist ein Unternehmen, das verantwortungsvoll mit den Risiken und dem Geld anderer Leute umgehen muss. Das verändert einen schon“. Während seiner beruflichen Karriere hatte Diekmann verschiedene Führungspositionen inne. 2002 wurde er in den Vorstand der Allianz SE berufen. Ein Jahr später übernahm er (bis 2015) den Vorstandsvorsitz des deutschen Branchenprimus.

Zwischenzeitlich stieg der Westfale zu den mächtigsten Managern der Bundesrepublik auf. Am Ende hinterließ er nach vielen Stürmen ein gesundes und gewinnträchtiges Unternehmen. Besonders das Debakel um die frühere Tochter Dresdner Bank bereitete ihm in seiner Amtszeit viel Arbeit – bis das Kreditinstitut schließlich 2008 gerade noch rechtzeitig vor der Finanzkrise an die Commerzbank verkauft wurde. 2017 übernahm Diekmann schließlich nach rund zwei Jahren Abstinenz bei der Allianz den Posten als Chefaufseher an der Spitze des Aufsichtsrates. Von einem Abschied kann indes noch keine Rede sein. Erst im Mai 2022 wurde sein Mandat für weitere vier Jahre bis 2026 verlängert.

Autor: VW-Redaktion

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