Volkswagen entlässt Manager, weil er über mangelnde Cybersicherheit klagte

Herbert Diess, Vorstandschef des Volkswagen Konzerns, stand kürzlich selbst noch auf der Abschlussliste. (Quelle: Volkswagen)

Cyberangriffe sind die größte Gefahr für Firmen, warnen Versicherer. Nicht alle Führungskräfte haben das wohl begriffen. Ein leitender Angestellter von Volkswagen wurde laut Financial Times entlassen, nachdem er Wochen zuvor Alarm über angebliche Cybersicherheitsschwachstellen in der Zahlungssparte des Autobauers geschlagen hatte, die bald mehrheitlich von JPMorgan übernommen wird.

Der Manager warnte die Chefs im September 2021 vor Bedenken, dass das System von VW in der Region nach einem versuchten Cyberangriff „offen für Betrug“ sei, und behauptete, dass 2,6 Millionen Dollar auf den Konten des Unternehmens gestohlen werden könnten, wie aus Dokumenten hervorgeht, die die Financial Times einsehen konnte. Der Mitarbeiter, der seinen Vorgesetzten auch mitteilte, dass VW mit behördlichen Maßnahmen rechnen müsse, wenn die Schwachstellen nicht behoben würden, wurde daraufhin im Oktober entlassen.

Volkswagen erklärte jedoch, die übermittelten Informationen hätten sich als „irrelevant erwiesen und der Mitarbeiter sei aufgrund grundlegender Differenzen in der Art und Weise, wie wir zusammenarbeiten, entlassen worden“. Eigentlich wollte Volkswagen seit dem Dieselskandal alles dafür tun, dass Mitarbeiter ohne Konsequenzen ihre Bedenken zum Führungsstil und Unternehmensentscheidungen äußern.

Die Bedenken dieses Mitarbeiters betrafen die Volkswagen Payments SA, eine 2017 gegründete Zahlungsplattform, die eine hundertprozentige Tochtergesellschaft des VW-Finanzdienstleistungsgeschäfts ist, das Händlern und Kunden Finanzierungen anbietet. Laut seiner Website verfolgt der zweitgrößte Automobilhersteller der Welt das Ziel, die Zahlungsplattform, die Kreditkarten- und PayPal-Zahlungen akzeptiert und Käufe im Auto abwickeln kann, „weltweit für den gesamten Volkswagen-Konzern“ verfügbar zu machen, einschließlich der Pkw- und Lkw-Marken wie Audi, Porsche und Scania sowie „lokaler Tochtergesellschaften und Importeure“.  Das System wurde bereits für die Annahme von Anzahlungen für Vorbestellungen von VWs Elektro-Flaggschiffen genutzt. Am 8. September kündigte JPMorgan an, einen 75-prozentigen Anteil an der in Luxemburg ansässigen Volkswagen Payments SA zu erwerben.

Autor: VW-Redaktion

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