Munich Re besteht Belastungstest

Joachim Wenning, Vorstandsvorsitzender der Munich Re. Quelle: Munich Re

Weder Corona noch „Bernd“ und „Ida“ scheinen der Munich Re derzeit etwas anhaben zu können: Der Rückversicherer hält weiter an seiner Gewinnprognose für 2021 von rund 2,8 Mrd. Euro fest. Dabei haben die Münchener vor allem von einem starken Kapitalanlageergebnis und von positiven Zahlen der Konzerntochter Ergo profitiert.

So erzielte die Munich Re in den ersten neun Monaten des laufenden Jahres einen Gewinn von rund 2,1 Mrd. Euro (nach 999 Mio. Euro im Vorjahreszeitraum). Die Bruttoprämien stiegen um 9,4 Prozent auf 15,5 Mrd. Euro, das Kapitalanlageergebnis erhöhte sich um knapp ein Viertel auf 2,1 Mrd. Euro. Allerdings war das dritte Quartal 2021 von hohen Schäden durch Naturkatastrophen geprägt: So verursachte Hurrikan „Ida“ Schäden von 1,2 Mrd. Euro, das Sturmtief „Bernd“ belastet die Bilanz mit rund 0,6 Mrd. Euro – davon entfallen etwa 0,1 Mrd. Euro auf die Konzerntochter Ergo. Die Schaden-Kostenquote liegt derzeit bei 112,8 Prozent (Q3 2020: 112,2 Prozent).

Zudem schlugen sich die Belastungen durch die Corona-Pandemie mit rund 170 Mio. Euro in der Sparte Leben/Gesundheit nieder. Insbesondere in den USA, in Indien und Südafrika entstanden erneut hohe Schäden, so die Munich Re. Insgesamt beziffert der Rückversicherer die Schadenbelastung durch Covid-19 in den ersten neun Monaten auf rund 680 Mio. Euro. Davon entfallen rund 470 Mio. Euro auf die Sparte Rückversicherung Leben/Gesundheit und rund 210 Mio. Euro auf die Schaden- und Unfallsparte.

„Diese Pandemie ist alles andere als vorbei und auch alles andere als unter Kontrolle.“

Christoph Jurecka, Finanzvorstand der Munich Re

Die Konzerntochter Ergo verbuchte in den ersten neun Monaten des laufenden Geschäftsjahres einen Gewinn von 467 Mio. Euro (VJ:  381 Mio. Euro). Die Combined Ratio stieg infolge der Schadenbelastung durch Sturmtief „Bernd“ auf 94,4 Prozent (VJ: 92,2 Prozent).

Für das laufende Geschäftsjahr strebt die Munich Re weiterhin einen Gewinn nach Steuern von 2,8 Mrd. Euro an – nach 1,2 Milliarden im von der Pandemie geprägten Vorjahr. Bei den Bruttobeträgen peilt der Konzern nach wie vor ein Wachstum auf 58 Mrd. Euro an, wovon 41 Mrd. aus der Rückversicherung stammen sollen. „Unser Jahresziel von 2,8 Mrd. Euro bleibt dennoch in Reichweite, dank einer erfreulichen operativen Performance und hohen Ergebnissen aus Kapitalanlagen“, betont Finanzvorstand Christoph Jurecka.

Autor: VW-Redaktion

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.

fünf + vier =