20 Jahre Haft drohen: Ehemalige US-Basketballer in Versicherungsbetrug verwickelt

Zu den Angeklagten zählen u.a. zwei Spieler, die mit den Boston Celtics 2008 die Meisterschaft gewannen. (Quelle: Alexandra Walt/flickr/https://creativecommons.org/publicdomain/zero/1.0/)
Wer es in die National Basketball Association (NBA) schafft, verdient selbst als durchschnittlicher Basketballspieler Millionen. Einigen hat das zum Leben trotzdem nicht gereicht, sodass man das Gesetz brach. Achtzehn ehemalige Spieler wurden nun angeklagt, eine Krankenkasse der Liga um fast vier Millionen Dollar durch falsche Anträge auf Erstattung von Arzt- und Zahnarztkosten betrogen zu haben.
Die US-Staatsanwaltschaft in Manhattan wirft 18 ehemaligen Spielern, darunter Sebastian Telfair, Tony Allen und Ronald Glen Davis, vor, falsche Anträge auf Erstattung von Arzt- und Zahnarztkosten für Leistungen gestellt zu haben, die sie nicht erhalten oder bezahlt haben. Insgesamt haben die Spieler laut Anklageschrift etwa 2,5 Millionen Dollar an betrügerischen Erlösen eingestrichen. Jetzt droht eine Anklage wegen Verschwörung zum Betrug im Gesundheitswesen, worauf eine Höchststrafe von 20 Jahren Gefängnis steht. 16 Angeklagte wurden inzwischen festgenommen.
Nicht alle Spielern war klar, dass es sich um Betrug handelt
Als Drahtzieher wird Terrence Williams genannt, der u.a. für die Houston Rockets und die New Jersey Nets spielte. Er gab laut Staatsanwaltschaft an, dass er von 2017 bis 2020 betrügerische Rechnungen für medizinische und zahnärztliche Behandlungen ausstellte, die er an andere ehemalige NBA-Spieler schickte. Diese Spieler reichten dann betrügerische Ansprüche bei der Krankenkasse der NBA ein, und da sie nicht wussten, dass die Ansprüche betrügerisch waren, zahlte der Plan die Ansprüche, erklärt die Staatsanwaltschaft.
Laut der Anklageschrift erhielt Williams von den Angeklagten rund 230.000 US-Dollar an Schmiergeldern. Ihm wird auch vorgeworfen, einige der Ansprüche der anderen Spieler zu überprüfen, bevor sie eingereicht wurden. Als ein Spieler ein Schmiergeld nicht bezahlte, gab sich Williams in einer E-Mail als Planmanager aus und gab vor, es gäbe ein Problem mit einer Rechnung, so die Staatsanwaltschaft.
In einigen Fällen reichten die Spieler Briefe von Chiropraktikern, Zahnärzten oder Ärzten ein, in denen sie erklärten, dass die Leistungen zur Behandlung von Verletzungen erforderlich seien. Einige der Briefe trugen keinen Briefkopf und wiesen grammatikalische Fehler auf, so die Anklageschrift. Auffallend war zudem, dass die Arztpraxen sich weit von dem Aufenthaltsort der Spieler befanden.
Autor: VW-Redaktion