Talanx schraubt ihr Gewinnziel für 2021 nach oben
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Konzernsitz der Talanx. Quelle: Talanx

Die Talanx hat im ersten Halbjahr augenscheinlich gut performt. So stiegen die gebuchten Bruttoprämien spartenübergreifend um 9,4 Prozent auf 24,1 Mrd. Euro (HJ 2020: 22 Mrd. Euro). Unter dem Strich stand ein Gewinn von 546 Mio. Euro (HJ 2020: 325 Mio. Euro). Dabei profitierte der Konzern auch von einer deutlich niedrigeren Schadenbelastung.

So schlagen die Überschwemmungen in West-Europa nach jetzigem Stand Bruttoschäden von mindestens 600 Mio. Euro zu Buche. Für das dritte Quartal 2021 geht die Talanx von einer Belastung in Höhe von etwas über 300 Mio. Euro aus. „Die durchschnittlichen Schadensummen übersteigen alles, was wir in Deutschland bisher hatten“, betonte Finanzvorstand Jan Wicke bei der Präsentation der Halbjahreszahlen. Die Gründe dafür sieht der Versicherungsmanager vor allem im hohen Maß an Dekontamination von Häusern, Grundstücken, Leitungen und Rohren dafür verantwortlich.

Etwas mehr als zwei Drittel davon entfallen dabei auf den Geschäftsbereich Rückversicherung. Die coronabedingten Schäden belaufen sich auf rund 278 Mio. Euro (HJ 2020: 824 Mio. Euro). Allerdings habe sich Schwerpunkt der Belastung deutlich verschoben. Während im ersten Halbjahr 2020 Betriebsschließungs-, Veranstaltungsausfall- und Kreditversicherungen den größten Teil der Schadensumme verursachten, ist nun die Personen-Rückversicherung aufgrund erhöhter Sterblichkeit mit 263 Mio. Euro am stärksten belastet.

„Wir sind sehr zufrieden mit den Ergebnissen im ersten Halbjahr 2021. Unsere Gruppe ist über alle Segmente auch durch unsere Wachstumsinitiativen bei kleinen und mittleren Unternehmen sowie bei Spezialrisiken deutlich gewachsen. Das Konzernergebnis hat sich stark verbessert und liegt über dem hohen Niveau des ersten Halbjahrs 2019 – also vor der Corona-Pandemie. Das zeigt, dass unsere Strategie sich bewährt und es uns gelungen ist, die massiven Herausforderungen der Corona-Pandemie im vergangenen Jahr zu überwinden. Trotz dieser positiven Entwicklungen kann im zweiten Halbjahr 2021 nicht mit vergleichbarem Wachstum und ähnlichen Ergebnissen gerechnet werden. Denn die Flutkatastrophe hat in West-Europa verheerende Verwüstungen angerichtet.“

Torsten Leue, Vorstandsvorsitzender der Talanx

Die Belastung durch Naturkatastrophen lag mit 261 Mio. Euro deutlich über dem Vergleichszeitraum (HJ 2020: 190 Mio. Euro). Man-made Großschäden beliefen sich auf 264 Mio. Euro (HJ 2020: 67 Mio. Euro). Insgesamt verzeichnete die Talanx Gruppe Großschäden von 526 Mio. Euro (HJ 2020: 1.018 Mio. Euro). Die kombinierte Schaden-/Kostenquote verbesserte sich auf 95,9 Prozent (HJ 2020: 101,3 Prozent).

Für das Gesamtjahr 2021 hebt die Talanx daher ihre Gewinnprognose auf rund 900 bis 950 Mio. Euro an. Darin seien auch die erheblichen Belastungen durch die Flutschäden in Deutschland und Teilen Europas bereits eingeflossen, die insbesondere ein schwächeres drittes Quartal erwarten lassen. Zudem erwartet der Versicherer einen Anstieg der Bruttoprämien im oberen einstelligen Prozentbereich.

Autor: VW-Redaktion

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