Talanx verliert Mehrheit an vietnamesischem Versicherungskonzern

Hanoi. Quelle: Bild von falco auf Pixabay

Die Talanx muss auf Anordnung der vietnamesischen Wertpapieraufsicht seine Beteiligung am Versicherungskonzern PVI auf 38 Prozent reduzieren. Zuvor hielt der niedersächsische Versicherungskonzern insgesamt 56,5 Prozent der Anteile.

Die Finanzaufseher des südostasiatischen Landes werfen der Talanx laut einem Bericht des Handelsblatt Verstöße gegen das Wettbewerbsrecht vor und habe daher eine Rückabwicklung angeordnet. So werfen die Behörden der Talanx-Tochter vor, ihren Einfluss in dem kommunistischen Land mit unlauteren Methoden auszubauen. Der konkrete Vorwurf: Die HDI habe ihren Anteil an dem ehemaligen Staatsbetrieb PVI auf unzulässige Weise auf mehr als 50 Prozent erhöht. Aus Sicht der vietnamesischen Finanzaufsicht SSC habe der Versicherer damit gegen das lokale Wertpapierrecht verstoßen.

Dabei habe die HDI nicht nur verschiedene Transaktionen getätigt, um den Anteilsbesitz an PVI zu verschleiern. Zudem soll der niedersächsische Versicherer gegen nationale Regeln verstoßen haben, welche die Unternehmensanteile in ausländischer Hand begrenzen sollen. Die HDI selbst weist die Vorwürfe auf Anfrage von VWheute im September 2020 jedoch zurück.

„Für HDI Global zählt die Beachtung von Recht und Gesetz zu den obersten Prioritäten. Das gilt auch für die lokalen Bestimmungen in Vietnam. Wir halten die in dem Bescheid genannten Vorwürfe für ungerechtfertigt und haben deshalb gegen den Bescheid Rechtsmittel eingelegt. Da es sich um ein laufendes Verfahren handelt, möchten wir uns nicht im Detail dazu äußern“, betonte damals ein Unternehmenssprecher.

Dennoch zählt das kommunistische Land im Südosten Asiens zu den attraktiven Zukunftsmärkten für den Industrieversicherer: „Vietnam zählt zu den aufstrebenden Wirtschaftsregionen in Südost-Asien. Über unsere Beteiligung an PVI Holdings zählen wir dort zu den führenden Sachversicherern. Wir möchten diese Position ausbauen. Zudem nutzen wir unsere starke Stellung in Vietnam zusätzlich zu unserer HDI-Niederlassung in Singapur, um in Südost-Asien unsere Position als Industrieversicherer auszubauen“, hieß es damals bei der HDI.

Autor: VW-Redaktion

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