Allianz-Chef Oliver Bäte: „Ohne Frauen in Führungspositionen hatte die Allianz einen echten Wettbewerbsnachteil“

Allianz-Chef Oliver Bäte Quelle: Allianz

Frauen in Führungspositionen sind vor allem in der Versicherungsbranche immer noch eine Ausnahme. So habe die Allianz „über die Jahre systematisch Frauenförderung betrieben. Nun haben wir intern 40 Prozent weibliche Führungstalente“, betont Konzernchef Oliver Bäte.

„Mittlerweile kommen auch Bewerber aus ganz anderen Branchen zu uns, von Louis Vuitton oder Apple, da fragen nicht nur die Frauen, sondern auch die Männer, wie ernst wir das Thema Diversity nehmen“, betont der Manager im Interview mit dem Wirtschaftsmagazin Capital. Zudem habe ihm „mal eine sehr schlaue Frau gesagt: Hast du drei Frauen im Führungsteam, dann sind sie nicht mehr die Unterlegenen, und die Dynamik wird anders. Allianz und Telekom sind übrigens die ersten und einzigen Dax-Konzerne mit drei Frauen im Vorstand“. Denn: „Ohne Frauen in Führungspositionen hatte die Allianz einen echten Wettbewerbsnachteil“, betont Bäte.

Allerdings habe er noch viel lernen müssen: „Die Kommunikationsmechanismen zwischen Männern und Frauen, die unbewussten, diskriminierenden Entscheidungsprozesse, dass man zuhören muss und Zeit braucht.“ Zudem müsse „klar sein, dass Klischeedenken, Macho-Gebaren, Diskriminierung nicht toleriert werden“. Dabei mache er sich aber keine Sorgen, dass ein Vorstandskollege an seinem Stuhl sägen würde: „Meinetwegen kann der nächste Allianz-CEO eine Frau sein.“

Allianz investiert in Mobilfunknetz

Zudem gaben die Allianz und American Tower Corporation bekannt, dass Allianz Capital Partners im Auftrag der Allianz-Gesellschaften und des Allianz European Infrastructure Fonds einen Anteil von zehn Prozent an ATC Europe erwerben wird. Der Wert der Transaktion beläuft sich auf über 530 Mio. Euro, was einem Unternehmenswert von über 8,8 Mrd. Euro für ATC Europe entspricht.

„Digitale Infrastruktur hat insbesondere während der Pandemie ihre Bedeutung als kritische Infrastruktur einmal mehr unterstrichen. Wir freuen uns sehr, mit American Tower und CDPQ in ATC Europe, einem führenden unabhängigen Betreiber von Mobilfunktürmen in Europa, zusammenzuarbeiten. Diese langfristig angelegte strategische Partnerschaft ergänzt hervorragend unsere bereits bestehenden Investitionen in digitale Infrastruktur wie unsere Projekte zur Verlegung von Glasfaser ins Haus (‚fibre-to-the-home‘).“

Michael Pfennig, Mitglied der Geschäftsführung und Co-Head Infrastruktur bei Allianz Capital Partners

Der Abschluss der Transaktion soll voraussichtlich vorbehaltlich der üblichen Abschlussbedingungen sowie Genehmigung durch die Aufsichtsbehörden im dritten Quartal 2021 erfolgen.

Bereits im Oktober 2020 wurde bekannt, dass die Allianz gemeinsam mit dem spanischen Telekommunikationskonzern Telefónica ein Glasfaser-Joint-Venture in Deutschland gründen. Dabei sollen beide Parteien jeweils 50 Prozent des geplanten Joint Ventures kontrollieren. Demnach wollen beide Partner rund 2,4 Mrd. Euro in das Projekt investieren, um damit zunächst zwei Millionen Haushalte an das Glasfasernetz anzuschließen, heißt es weiter.

Autor: VW-Redaktion

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