Branchenpuls: Arbeitgeber, Versicherungswirtschaft, Deutsche Bank

Was lässt den Puls der Branche höher schlagen? Quelle: OpenClipart-Vectors auf Pixabay.
Die Versicherer verkörpern auch in ihrer Eigenschaft als Arbeitgeber die Ideale des eigenen Geschäftsmodells. Sicherheit, Stabilität, Solidität. Was für die einen nach einem Traum-Arbeitsplatz klingt, interpretieren andere als monoton und wenig abwechslungsreich, etwa die neue anspruchsvolle Generation der High-Potentials. Doch wer ist die Nummer eins der Branche?
Was bisher geschah …
Dem Sieger unserer Ranking-Spezial-Serie gelingt es jedenfalls bislang gut, beide Welten klug zusammenzuführen. The Winner is: Die Axa. Immerhin mehr als 11.000 User haben sich in der vergangenen Woche dafür interessiert, wie Deutschlandchef Alexander Vollert den Versicherer mit dem Zukunftsprogramm „Strategie 2023“ weiter auf Erfolgskurs trimmen will.
Für Zündstoff sorgen derzeit hingegen sogenannte „Mandantenschutzbriefe“ der DVAG. Die Maxpool Maklerkooperation sah darin das Gesetz gegen den unlauteren Wettbewerb verletzt und mahnte das Frankfurter Unternehmen entsprechend ab.
Die Antwort der DVAG gibt dem Fall eine andere Tragweite. Die vorliegenden Tatsachen deuten darauf hin, dass der “Mandantenschutzbrief” von einem oder mehreren Beratern stammt und unabhängig von der DVAG-Zentrale erfolgte. Das Mitwirken einer dritten Partei ist nach den vorliegenden Informationen auszuschließen.
Offenbar ist also nicht die DVAG als Unternehmen der passende Adressat der Maxpool-Mahnung, sondern ein oder mehrere Berater. Im Telefongespräch zeigte sich Vorstand Kevin Jürgens überrascht über diese Entwicklung, die dem Unternehmen beim Verfassen der Pressemitteilung offenbar nicht bekannt war.
Die DVAG ist offenbar unverschuldet in eine schwierige Situation geraten und hat nun einige Fragen zu beantworten. Sie muss auf die Mahnung reagieren, den Absender des „Mandantenschutzbriefes“ ausfindig machen und eine juristische und arbeitsrechtliche Prüfung des Vorfalls vornehmen.
Letztlich wird der Fall zeigen, inwieweit ein Unternehmen für das Tun eines – vermutlich – selbstständigen Beraters verantwortlich gemacht werden kann. Eine Entscheidung dazu dürfte wohl in näherer Zukunft fallen.
Was diese Woche jeder wissen muss
Zukunft und Vergangenheit sind zwei Gegensätze, die in dieser Woche auch im Fachmagazin Versicherungswirtschaft ihren Widerhall finden werden. Ein Dreivierteljahrhundert – sprich 75 Jahre – gibt es das Magazin bereits. Früher hätte man vielleicht gesagt, das sei ein Menschenleben. Heute hört man, man sei immer nur so alt, wie man sich fühlt. Die „VW“ gehört zu den jung Gebliebenen. Vor allem, weil sie wie in unserem Fall, Monat für Monat immer wieder neu entsteht. Neue Themen, neue Gesichter, neue Facetten einer vielfältigen Branche.
Der ehemalige SPD-Finanzminister Alex Möller schuf die Versicherungswirtschaft im Juni 1946, als die deutschen Versicherer physisch und moralisch von den Kriegsfolgen gezeichnet, vor dem Neuaufbau standen. Mithilfe seines Netzwerks zu den besten Köpfen seiner Zeit avancierte die Zeitschrift schnell zum wichtigsten Medium der Branche. Hans Gerling gewann Möller als Herausgeber, den Österreicher Eberhard von Reininghaus (Münchener Rück), den Versicherungsmathematiker Wolfgang Sachs (Victoria) und nicht zuletzt als Chefredakteur den Versicherungsjournalisten Artur Lauinger, der aus dem erzwungenen englischen Exil nach Deutschland zurückgekehrt war.
75 Jahre nach dem Erscheinen der Erstausgabe ist die Welt wieder im Umbruch: Corona, Digitalisierung, Nachhaltigkeit gehören zu den großen Themen, die Change-Prozesse bei den Versicherern auslösen und anstoßen. Gleichgeblieben ist das Geschäftsprinzip. Die Grenzen des reinen Versicherns allerdings verschieben sich, Unternehmen wollen zu Lebensbegleitern werden.
Besondere Gedenk- und Feiertage in dieser Woche
31.05.2021: Der Weltnichtrauchertag wurde von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) initiiert, um auf den weltweiten Tabakkonsum und die durch diesen verursachten Todes- und Krankheitsfälle aufmerksam zu machen. Unter jährlich wechselnden Mottos zum seit 1987 stattfindenden Aktionstag versucht die WHO den Tabakgebrauch einzudämmen. Heutige und zukünftige Generationen sollen vor den Schäden des Tabakkonsums bewahrt werden, wobei Aufklärung und Prävention eine entscheidende Rolle spielen.
01.06.2021: Der Internationale Kindertag geht zurück auf die Weltkonferenz für das Wohlergehen der Kinder im August 1925, zu welcher 54 Vertreter verschiedener Staaten zusammenkamen und die Genfer Erklärung zum Schutze der Kinder verabschiedeten. Er ist zugleich ein politischer Kampftag, welcher die Bedürfnisse von Kindern in das öffentliche Bewusstsein rücken soll. Am gleichen Datum findet seit 2012 auch der sogenannte Weltelterntag statt.
03.06.2021: Fronleichnam gehört zu den wichtigsten christlichen Feiertagen. Er feiert die Eucharistie und die Anwesenheit Jesu in Gestalt von Brot und Wein und findet am zweiten Donnerstag nach Pfingsten statt. Er ist in folgenden Bundesländern ein gesetzlicher und damit arbeitsfreier Feiertag: Baden-Württemberg, Bayern, Hessen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und Saarland. In Sachsen und Thüringen ist Fronleichnam nur in Gemeinden mit überwiegend katholischer Bevölkerung arbeitsfrei.
Was über die Branchengrenzen hinaus wichtig ist
„Ziemlich beeindruckend“ finden einige Finanzexperten auch die jüngsten Erfolge der Deutschen Bank: Mit dem besten Quartalsgewinn seit sieben Jahren scheint das größte deutsche Kreditinstitut den Turnaround geschafft zu haben. Wenig verwunderlich, dass nun auch die Aktionäre wieder ihren Anteil am Kuchen abhaben wollen. „Geizen Sie nicht bei der Dividende, Herr Sewing! Die Aktionäre wurden lange kurzgehalten. Wir sehen Licht am Ende des Tunnels“, sagte Portfoliomanagerin Alexandra Annecke von der Fondsgesellschaft Union Investment. Immerhin: Ab 2022 will die Deutsche Bank erstmals nach zwei Jahren wieder fünf Mrd. Euro an die Anleger ausschütten. In den Jahren davor waren es lediglich einige Cent pro Aktie.
„Wir nehmen uns fest vor, dass wir im nächsten Jahr an dieser Stelle endlich wieder eine Dividende vorschlagen können.“
Christian Sewing, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Bank
Für den Aufsichtsratsvorsitzenden und ehemaligen Allianz-Manager Paul Achleitner begann das letzte Jahr als Chefkontrolleur bei dem größten deutschen Geldhaus. Mögliche Namen für einen Nachfolger nannte er zwar nicht. Allerdings gelten die beiden Aufsichtsratsmitglieder Theodor Weimer, Vorstandschef der Deutschen Börse, sowie Norbert Winkeljohann, Aufsichtsratschef von Bayer. Auch der ehemalige VW-Finanzvorstand Frank Witter gilt in Finanzkreisen als möglicher Kandidat.
Deutlich größere Sorgen treiben derzeit hingegen die europäischen Fußballvereine. Wenn heute der Sieger der UEFA Champions League-Finales am Wochenende in Porto einen Triumph feiert, dürften die Finanzstrategen der Vereine derzeit wohl weniger Glücksmomente erleben.
Vor allem die fehlenden Einnahmen durch die zahlreichen Geisterspiele sorgen dafür, dass Vereine mit erheblichen Mindereinnahmen zu kämpfen haben. So wird laut den Wirtschaftsprüfern von KPMG allein der Verlust des Bundesliga-Absteigers FC Schalke 04 im Vergleich zum Vorjahr auf 38 Prozent auf 502 Mio. Euro beziffert. Der alte und – mal wieder – neue Deutsche Meister FC Bayern ist mit einem Verlust von neun Prozent der größte Verlierer. DFB-Pokalsieger Borussia Dortmund ist mit einem Minus von fünf Prozent (1,220 Mrd. Euro) dagegen besser durch die Krise gekommen.
Real Madrid weist dabei mit einem Unternehmenswert von 2,909 Mrd. Euro zum dritten Mal in Folge den wertvollsten Wert aller Teams auf, gefolgt vom großen Rivalen FC Barcelona mit einem Unternehmenswert von 2,869 Mrd. Euro und einem Verlust von zehn Prozent. Manchester United an Stelle drei wird mit 2,661 Mrd. Euro (minus zehn Prozent) bewertet. Der FC Bayern landet mit einem Unternehmenswert von 2,621 Mrd. Euro auf Rang vier.

Am kommenden Sonntag blicken die politischen Beobachter nach Sachsen-Anhalt, wo ein neuer Landtag gewählt wird. Aktuellen Umfragen zufolge liegt die CDU (28 Prozent) als stärkste Kraft weiterhin vor der AfD (24 Prozent auf Platz zwei. Eng wird es hingegen um Platz drei: Die Linke liegt in der Umfrage bei zehn Prozent, die SPD bei elf Prozent, Bündnis 90/Die Grünen bei neun Prozent und die FDP bei acht Prozent.
Damit wäre die Fortsetzung der Kenia-Koalition von CDU, SPD und Grünen durchaus wahrscheinlich. Mit einer erstarkenden FDP wäre allerdings auch ein schwarz-rot-gelbes Bündnis möglich.
Autor: VW-Redaktion