Chinas Versicherer bieten kostenlose Impfung-Unfallversicherung für alle an

Bahnhof in Schanghai. Quelle: hy

Dass chinesische Versicherer schnell auf Marktsituationen reagieren und neuartige Produkte in kürzester Zeit auf den Markt zu bringen, ist ohne jede Übertreibung sagenhaft. Diesmal ist die Rede von einer Unfallversicherung, welche die Folgen einer Impfung absichern soll.

Mehrere Versicherer wetteifern um die Aufmerksamkeit von Kunden. Ein Produkt von PICC, das den Namen „Impfung-Guard“ trägt, versichert für umgerechnet 2,60 Euro Jahresbeitrag bis zu einer höchsten Versicherungssumme von 64.700 Euro. Für Todesfall infolge einer Impfung eines Versicherten unter zehn Jahren zahlt PICC etwa 26.000 Euro, für Versicherte über zehn Jahre die höchste Summe. Die Kosten für medizinische Behandlung, die im Fall einer starken Reaktion notwendig ist, werden bis zu etwa 2.600 Euro erstattet. Ein Krankenhaustagegeld ist auch in der Versicherung von PICC vorgesehen. Für einen Geimpften, der wegen negativer Folgen stationär behandelt werden muss, zahlt PICC bis zu 60 Tagen ein Tagesgeld von umgerechnet 13 Euro.

Andere chinesische Versicherer bieten ähnliche Produkte an. Nur die Leistungssummen variieren je nach Beitragssumme. Ping An verlangt einen Jahresbeitrag von umgerechnet 7,60 Euro für eine Entschädigungssumme bis zu 207.000 Euro im Fall einer Invalidität als Folge von Impfung. Der Internetgigant Tencent mischt sich auch stark in das Geschäft ein. Das Unternehmen bietet zusammen mit der Continent Versicherung sogar einen kostenlosen Schutz an. WeChat-Kunden können 2.600 Euro Entschädigung für Invalidität erhalten, die innerhalb von 180 Tagen nach Impfung eingetreten ist. Tencent ist für sein soziales Engagement bekannt.

Bereits im Februar 2020 bot das Unternehmen für 100.000 Mediziner in Krankenhäusern eine kostenlose Versicherung mit einer kleinen Versicherungssumme an. Um der Linie der Regierung zu folgen und die Bevölkerung zum PCR-Test zu ermutigen, zahlt Tencent seit diesem Jahr an die registrierten Kunden, deren Testergebnis positiv ist, einfach ein „Trostgeld“ von 1.000 Yuan (ca. 130 Euro).

Bisher zeigt die Bevölkerung in China nicht so hohe Motivation für Impfung, weil die Pandemie landesweit unter der Kontrolle ist und jeden Tag höchstens fünf bis zu 15 neue Fälle bekannt werden. Deswegen ist China bisher in der Lage, mehrere Millionen Impfdosen ins Ausland zu liefern. Kostenlos hat China Impfdosen an 53 Entwicklungsländer geliefert, allerdings gegen Entgelt an etwa 30 „reichere“ Länder. Bis Mitte Januar sollen chinesische Impfstoffhersteller insgesamt Aufträge von 500 Mio. Dosen aus dem Ausland erhalten haben.

Chinas Impfstrategie ist völlig anders als in anderen europäischen Ländern. Bislang wurden in erster Linie „aktive“ jüngere Bevölkerungsteile geimpft, wie Mediziner, Berufstätige, die mit vielen Menschen und Ausländern im Kontakt sind, Polizisten und Soldaten. Kein einziger Todesfall infolge von Impfung ist bis jetzt bekannt. Jetzt kommt die Phase, in der die Menschen über 60 Jahre oder älter geimpft werden können. Die Nachfrage nach entsprechenden Unfallversicherungen steigt in diesem Zusammenhang tatsächlich dementsprechend an.

Autor: Heng Yan

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