Strategie 2021: Vienna-Insurance-Group-Chefin Stadler rechnet mit Zukäufen und einem Gewinn bis zu 500 Mio. Euro

Elisabeth Stadler, scheidende CEO der Vienna Insurance Group. (Bildquelle: VIG)

Die Vienna Insurance Group (VIG) blickt optimistisch auf das laufende Geschäftsjahr. „Wir haben den operativen Geschäftsverlauf gut managen können und davon gehen wir auch weiterhin aus“, sagt die Konzernchefin Elisabeth Stadler. Mit massiven Beeinträchtigungen des Versicherungsgeschäfts sei nicht zu rechnen. VIG hat im Coronajahr 2020 bei stabilen Einnahmen weniger Gewinn gemacht.

Das Ergebnis vor Steuern sank um 33,7 Prozent auf 346 Mio. Euro und lag am oberen Ende der erwarteten Bandbreite von 300 bis 350 Mio. Euro. Die Prämieneinnahmen betrugen 10,43 Mrd. Euro (plus 0,3 Prozent), wie das Unternehmen mitteilte. Der Dividendenvorschlag lautet auf 75 Cent/Aktie (nach 1,15 Euro/Aktie). Heuer erwartet die VIG mehr Gewinn.

„Unter der Annahme der derzeitigen Entwicklung gehen wir für 2021 von einem stabilen Prämienvolumen in der Höhe von 2020 aus“, erklärt Stadler. „Den Gewinn vor Steuern streben wir für 2021 in einer Bandbreite von 450 Mio. bis 500 Mio. Euro an und kehren damit auf das Vorkrisenniveau zurück.“ Der im November vergangenen Jahres angekündigte Zukauf des Osteuropa-Geschäfts der niederländischen Aegon ist laut VIG darin noch nicht inkludiert. Für 830 Mio. Euro werden 15 Gesellschaften in Ungarn, Polen, Rumänien und der Türkei erworben. Für die in 30 Ländern tätige VIG ist das der zweitgrößte Zukauf in der Firmengeschichte.

Akquisitionsmöglichkeiten in Polen

Im Vorsteuerergebnis von 346 Mio. Euro seien auch die zum Halbjahr 2020 getätigten coronabedingten Firmenwertabschreibungen in der Höhe von rund 120 Mio. Euro für die Märkte Bulgarien, Kroatien und Georgien enthalten. Das Nettoergebnis sank um 30 Prozent auf 231,5 Mio. Euro. Die Combined Ratio – Kosten und Schäden gemessen an den Einnahmen – verbesserte sich auf 95 Prozent und soll weiter nachhaltig bei rund 95 Prozent liegen.

Auch künftig will die VIG über Zukäufe wachsen. Polen sei etwa ein interessanter Markt, wo mit einigen Akquisitionsmöglichkeiten zu rechnen sei, sagte Stadler. VIG werde sich diese Optionen ansehen, sofern sie von der Strategie her passten und der Preis stimme.

Autor: VW-Redaktion