R+V Versicherung legt im Corona-Jahr deutlich zu

Konzernsitz der R+V Versicherung in Wiesbaden. Quelle: R+V

Corona scheint bei der R+V Versicherung im vergangenen Jahr kaum Spuren hinterlassen zu haben. Das Beitragsvolumen stieg 2020 um 8,3 Prozent auf 19,9 Mrd. Euro. Die Versichertengemeinschaft des Wiesbadener Versicherers ist zudem um 105.000 auf 8,9 Millionen gewachsen.

So stieg das Beitragsvolumen der R+V Versicherungsgruppe im deutschen Erstversicherungsgeschäft um 7,5 Prozent auf 16 Mrd. Euro. Bei den gebuchten Beiträgen verzeichnete die R+V Lebens- und Pensionsversicherung einen Zuwachs von 9,5 Prozent auf mehr als neun Mrd. Euro. Den größten Anteil steuerte mit einem Beitragsvolumen von 2,9 Milliarden Euro die betriebliche Altersversorgung bei (plus 8,5 Prozent). Den höchsten Zuwachs verzeichnete die R+V im Geschäftsfeld private Altersversorgung Neue Garantien mit einem Plus von 733 Mio. Euro (plus 42,8 Prozent) auf 2,5 Mrd. Euro.

„Insgesamt würde ich von einem ordentlichen Geschäftsjahr sprechen. Wir haben einige Schäden, weil wir in den Sparten engagiert sind, die von der Pandemie betroffen sind. Wir haben Schäden durch Betriebsschließungen, sind einer der führenden Kreditversicherer und sichern Veranstaltungen, die Reisebranche und auch Kurzarbeit in unseren Restschuldversicherungen ab.“

Norbert Rollinger, Vorstandsvorsitzender der R+V Versicherung

Die R+V Krankenversicherung verzeichnete 2020 ein Beitragsplus von 6,3 Prozent auf 653 Mio. Euro. In der Vollversicherung stieg die Zahl der Versicherten um 2,4 Prozent und in der Zusatzversicherung um 4,1 Prozent auf insgesamt 1,2 Millionen Krankenversicherte.

In der Schaden-/Unfallversicherung legte die R+V bei den Beitragseinnahmen im Corona-Jahr 2020 um 4,8 Prozent auf 6,3 Mrd. Euro zu. In der Kfz-Versicherung steigerte die R+V ihren Umsatz in einem weiterhin von starkem Wettbewerb gekennzeichneten Markt um 3,1 Prozent auf 2,7 Mrd. Euro. Der Bestand an versicherten Fahrzeugen stieg im zurückliegenden Jahr um 176.000 auf 4,9 Millionen.

Im Firmenkundengeschäft stieg der Umsatz um 7,3 Prozent auf 1,7 Mrd. Euro. Wachstumstreiber waren unter anderem erneut das wohnungswirtschaftliche Geschäft (plus 16,1 Prozent auf 114 Mio. Euro) und die Agrarversicherung (plus 22,7 Prozent auf 148 Mio. Euro). Coronabedingt hat die Nachfrage zur Warenkreditversicherung 2020 um 11,5 Prozent auf 103 Mio. Euro angezogen.

Das R+V-Privatkundengeschäft wuchs um 5,9 Prozent auf 1,3 Mrd. Euro. Große Nachfrage verzeichnete 2020 die Unfallversicherung: Die Beiträge erhöhten sich um 8,5 Prozent auf 450 Millionen Euro. In der aktiven Rückversicherung wuchsen im zurückliegenden Geschäftsjahr die Beiträge um 9,2 Prozent. Die R+V knackte damit die Beitragsmarke von drei Mrd. Euro.

Quelle: R+V Versicherung

Im Streit um die Betriebsschließungsversicherung sind laut R+V-Vorstandschef Norbert Rollinger „aktuell 26 Klagen anhängig. Vier Klagen sind inzwischen entschieden – drei sind abgewiesen worden und eine hat
der Kläger zurückgezogen.“ Seine Position ist indes klar: „Wir haben sehr klare Bedingungen. Wir haben die Viren enumerativ aufgezählt und nicht pauschal auf das Infektionsschutzgesetz verwiesen. Wir sind sehr zuversichtlich, dass die anderen Klagen auch so entschieden werden“.

Zudem gingen branchenweit „etwa 80 bis 90 Prozent der Klagen zugunsten der Versicherer aus. Da ist das Bild in der Öffentlichkeit vielleicht etwas verzerrt. Es tut mir leid, wenn sich Kunden etwas anderes erhofft haben. Aber eine präventive Maßnahme des Staates kann ich in einer kleinen Sparte, die branchenweit auf insgesamt 25 Mio. Euro Beitragseinnahmen bei einer Deckungssumme von 19 Mrd. Euro kommt, nicht versichern“, so Rollinger in einem Interview mit der Börsen-Zeitung.

Die vollständigen Geschäftszahlen 2020 will die R+V am 19. März 2021 veröffentlichen.

Autor: VW-Redaktion

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