Hannover Rück peilt Jahresgewinn von 800 Mio. Euro an

Quelle: Hannover Rück

Die Hannover Rück schlägt sich tapfer in Zeiten der Pandemie. Im laufenden Geschäftsjahr rechnet der niedersächsische Rückversicherer mit einem Nettogewinn von rund 800 Mio. Euro. Für 2021 peilt der Konzern gar einen Überschuss von 1,15 bis 1,25 Mrd. Euro an.

So verbuchte die Hannover Rück in den ersten neun Monaten des Jahres 2020 ein deutliches Plus bei den gebuchten Bruttobeitragseinnahmen um 10,9 Prozent auf 19,3 Mrd. Euro (Q3 2019: 17,4 Mrd. Euro). Allerdings lag das operative Ergebnis (EBIT) lag mit 902,9 Mio. Euro um 35,3 Prozent unter dem Vorjahreswert (Q3 2019: 1.395,4 Mio. Euro). Der Konzernüberschuss ging eigenen Angaben zufolge um 33,4 Prozent auf 667,8 Mio. Euro (Q3 2019: 1.003,2 Mio. Euro) zurück.

„Die Belastungen aus der Covid-19-Pandemie sind nach dem Ende des dritten Quartals besser abschätzbar, sodass wir uns wieder in der Lage sehen, Gewinnziele für 2020 und 2021 zu nennen. Während wir uns auf Basis der umsichtigen Reservierungen mit unserer Prognose für 2020 recht wohl fühlen, hängt der Ausblick für das kommende Jahr vom weiteren Verlauf der Pandemie ab. Die Entwicklung der Rückversicherungspreise stimmt uns gleichwohl positiv.“

Jean-Jacques Henchoz, Vorstandsvorsitzender der Hannover Rück

Die Großschadenbelastung lag mit 1,1 Mrd. Euro deutlich über dem veranschlagten Budget. Davon entfielen 700 Mio. Euro auf die Folgen durch die Corona–Pandemie. Zu den größten Netto-Schäden des dritten Quartals zählten – neben der Pandemie – ein Derecho-Sturm in den USA mit 83,9 Mio. Euro, der US-Hurrikan „Laura“ mit 64,4 Mio. Euro und die Explosion im Hafen von Beirut mit 67,4 Mio. Euro. Die kombinierte Schaden-Kostenquote in der Schaden-Rückversicherung stieg demnach auf 101,4 Prozent (Q3 2019: 98,6 Prozent).

In der Personen-Rückversicherung summierten sich die Belastungen aus der Covid-19-Pandemie in den ersten neun Monaten des Jahres auf 160 Mio. Euro. Die konkreten Schadenmeldungen beziffert die Hannover Rück auf 91 Mio. Euro: Der Großteil entfiel dabei laut Rückversicherer auf Leistungen für Erkrankungs- und Todesfälle in den USA.

„Der Anstieg der Rückstellungen für Covid-19 in der Personen-Rückversicherung bildet das weltweite Infektionsgeschehen entsprechend unserer konservativen Reservierungspolitik ab. Dank der erfolgreichen Sanierung unseres US-Mortalitätsbestandsgeschäfts im Vorjahr können wir trotz der deutlichen Erhöhung der Risikovorsorge mit dem Ergebnis des Geschäftsfeldes sehr zufrieden sein.“

Jean-Jacques Henchoz, Vorstandsvorsitzender der Hannover Rück

Das operative Ergebnis (EBIT) der Schaden-Rückversicherung sank in den neun Monaten des laufenden Geschäftsjahres um 36,0 Prozent auf 588,5 Mio. Euro (Q3 2019: 919,0 Mio. Euro). In der Personen-Rückversicherung ging der EBIT um 34,0 Prozent auf 315,5 Mio. Euro (Q3 2019: 477,7 Mio. Euro).

Freuen dürfen sich auch die Aktionäre: So rechnet die Hannover Rück mit einer Basisdividende auf dem Niveau des Vorjahres von 4,00 Euro je Aktie. Die Ausschüttung einer Sonderdividende hänge eigenen Angaben zufolge jedoch von den kurzfristigen Geschäftsmöglichkeiten und dem entsprechenden Kapitalbedarf ab, insbesondere aus den erwarteten Raten- und Konditionsverbesserungen in der Schadenrückversicherung in der Erneuerung zum 1. Januar 2021.

Für 2021 gibt sich Jean-Jacques Henchoz, Vorstandsvorsitzender der Hannover Rück, daher optimistisch: „Die Covid-19-Pandemie wird uns auch im kommenden Jahr weiter beschäftigen. Dennoch haben wir bereits heute ein klareres Bild über die Lage und fühlen uns in unserer Einschätzung ausreichend konservativ aufgestellt, sodass wir einen Konzerngewinn von 1,15 Mrd. Euro bis 1,25 Mrd. Euro im kommenden Jahr erwarten. Damit ist das gute Ergebnis des Jahres 2019 dann auch wieder in Reichweite.“ Das Budget für die Großschadenbelastung beziffert der Rückversicherer im kommenden Jahr auf 1,1 Mrd. Euro (2020: 975 Mio.).

Autor: VW-Redaktion

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