BSV: Times Square schaltet Licht aus Protest gegen Versicherer ab
Der Streit um Forderungen aus der Betriebsschließungsversicherung wird in den USA nicht nur im Gerichtssaal ausgefochten. Gastronomen haben sich zu der Vereinigung „Business Interruption Group“ (BIG) organisiert und setzten durch, dass am New Yorker Times Square die Lichter für eine Minute abgeschaltet wurden. Das soll symbolisieren, dass Versicherer – mit der Weigerung die BSV-Deckung zu übernehmen – ebenfalls das Licht in vielen Restaurants ausmachen.
Der US-amerikanische Starkoch Thomas Keller betreibt mehrere Drei-Sterne Restaurants. Während des Shutdowns litt sein Geschäft, der Versicherer wollte jedoch für die Schäden nicht zahlen. So verklagte er mit seinem Anwalt John Houghtaling die Hartford Fire Insurance Company.
Houghtaling führt inzwischen eine Bewegung an, die sich „Business Interruption Group“ nennt. Nach dem Sars-Ausbruch hatten viele Gastronomen explizit eine Deckung für ähnliche Infektionskrankheiten in ihren Policen festgesetzt. Dennoch hätten viele Versicherer in der aktuellen Krise nicht gezahlt, so der Vorwurf von Houghtaling.
Vergangene Woche organisierte der Anwalt einen Protest am Times Square, bekannt für seine bunten Reklamelichter. Diese wurden für eine Minute ausgeschaltet. Danach wurde ein Video ausgestrahlt mit Prominenten, die auf die prekäre Situation der Gastronomen hinweisen.
Selbst US-Präsident Donald Trump schaltete sich höchstpersönlich in die Haftungsdebatte ein. So würde er es „gerne sehen“, wenn die Versicherer bezahlen würden, „wenn sie es müssten“. Es gäbe in einigen Fällen vertragliche Ausschlüsse, aber oft „sehe er diese nicht“. Die demokratische Abgeordnete Carolyn B. Maloney aus New York will den Pandemic Risk Insurance Act 2020 (PRIA) durchsetzen. Ein Fonds aus Geldern der Versicherer und Steuerzahlern soll zukünftige Pandemieschäden abfedern.
Autor: VW-Redaktion