BSV: ZDF nimmt Versicherer ins Visier

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Ein Doppelschlag gegen die Versicherer innerhalb von fünf Tagen. Im Rahmen der Satiresendung Heute-Show und des Politmagazins Frontal 21 wird die Branche vom Zweiten Deutschen Fernsehen (ZDF) mit Blick auf den Umgang mit Betriebsschließungsversicherungen hart in die Mangel genommen. Der Tenor: Versicherer zahlen nicht, wenn es darauf ankomme. Für die Branche ist das gefährlich.

Am Beispiel des Bochumer Gastronomen Christian BickelbacherVWheute berichtete – kritisiert das Politmagazin, dass dessen Versicherer, die Allianz, ihn trotz Betriebsschließungsversicherung nicht absichern würde. Begründet werde dies damit, dass es sich beim Corona-Virus um einen neuen Krankheitserreger handele, der nicht unter die Bedingungen der Police fallen würde. Ebenfalls im Fokus der Kritik: Die Zahlung der Dividende an die rund 700.000 Aktionäre des Versicherers.

Im Beitrag von Frontal21 kommen Branchengrößen wie Allianz-CEO Oliver Bäte, der künftige GDV-Hauptgeschäftsführer Jörg Asmussen oder Eiopa-Chef Gabriel Bernardino zu Wort, die klar argumentieren. Für die grundsätzliche Botschaft der Sendung wirkt das jedoch wie ein Tropfen auf dem heißen Stein. Das Gesehene und etwa der Titel des Beitrags, laut ZDF-Mediathek „Wie Versicherer mauern“, lässt nur eine Meinung zu und dürfte im Gedächtnis bleiben.

Die vollständige Sendung von Frontal21 am 26. Mai 2020. Beitrag über BSV ab Minute 24:30. Quelle: Youtube

Erst am vergangenen Freitag hatte die Satire-Sendung Heute-Show das Thema aufgegriffen. Auch hier war der Tenor ähnlich: Versicherer, die im Leistungsfall nicht zahlen und die betroffenen Gastronomen im Regen stehenlassen würden.

Für die Branche bleibt die Debatte um die Betriebsschließungsversicherung ein Belastungstest. Die Meinungen sind gespalten, am Image wird gekratzt. Am Ende könnten die Gerichte entscheiden. Das Landgericht Mannheim oder ein französisches Handelsgericht haben es bereits getan.

Autor: VW-Redaktion

6 Kommentare

  • Dieter Aigner

    Versicherer müssen die Risiken, die sie übernehmen kalkulieren können. Wie hätte ein Versicherer Corona „einpreisen“ sollen?

  • Daniel Ristovski

    Wie soll es Versicherungsschutz geben wenn der Beitrag 0, 2 % des Jahresumsatzes ausmacht. Das kann kein Vetsicherer stemmen. Wenn der Staat einen Lockdown beschließt, kann nur der Staat dieses Risiko auffangen.

  • Sieghard Hans

    Werter Herr Aigner. Versichern ist immer ein Risikogeschäft. Die Versicherungsgesellschaften bauen darauf, das der Schadensfall möglichst spät oder nie auftritt. Das klappt auch in den meisten Fällen. Deswegen machen sie auch Riesengewinne. Die Risiken der Versicherer können durch Rückversicherungsgesellschaften aufgefangen werden. Das sichert ab- schmälert aber den Profit.
    Es gibt wohl so eine Art Naturgesetz: Wasser ist nass, Schweine grunzen und Versicherungen wollen nicht zahlen

  • Markus Reidel

    Sehr geehrte Damen und Herren,

    aus meiner Sicht sollte sich das ZDF auf Themen konzentrieren, von denen man vielleicht ansatzweise etwas versteht und sich nicht nur am gesellschaftlichen mainstream orientieren. Auf der anderen Seite muss man vielleicht seine Ansprüche bei einem Sender dessen Finanzierungsmodell auf einem gesellschaftlichen Zwang basiert etwas zurückschrauben. Fundierte Berichterstattung sieht sicherlich anders aus…

    MfG
    Markus Reidel

  • Ein ehemaliger Allianz Versicherungsvertreter hat mir einmal mitgeteilt, wenn sie einen Schaden haben den die Allianz betrifft sollte man gleich einen Anwalt beauftragen da die Allianz die Schadensumme ablehnt, klein rechnet oder zweifelhafte Gutachter schickt.

  • Das ZDF sollte nichts kommentieren wo ihr offensichtlich das Knowhow fehlt. Für den Fernsehbeitrag bekommt man ja auch nur noch Wiederholungen angeboten die keiner mehr sehen möchte. Dafür sind sich die öffentl. rechtlichen auch nicht zu schade.
    Was nicht versichert werden kann ist halt nicht versicherbar, und dafür wird ja auch kein Beitrag erhoben, sonst würden die Vers. Nehmer ganz schön aufmucken.

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