AGCS warnt Industrie vor Hochfahren von Fabriken und Anlagen

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Viele Unternehmen haben vor dem Hintergrund der Covid-19-Pandemie ihre Produktion vorübergehend eingestellt. Mit dem schrittweisen Ende des Lockdown fahren die ersten Industriefirmen ihre Produktion langsam wieder hoch. Der Industrieversicherer AGCS mahnt jedoch zur Vorsicht.

„Die Wiedereröffnung von Betrieben, die länger stillgelegt waren oder leer standen, stellt eine Reihe von Herausforderungen bei der Schadenverhütung dar, insbesondere bei Produktionsbetrieben mit gefährlichen Anlagen oder Prozessen. Beispielsweise müssen brennstoffbefeuerte Anlagen unter Umständen neu gestartet werden, was ein zusätzliches Brand- und Explosionsrisiko darstellt“, warnt Johannes Haberl, Senior Consultant Engineer, AGCS Central & Eastern Europe.

Zudem sei in der aktuellen Situation auch denkbar, dass weniger Arbeitskräfte zur Verfügung stehen, um die Produktionsanlagen sicher zu betreiben oder auf Notfälle zu reagieren. Außerdem könnten durch Nachlässigkeiten bei der Wartung von Gebäuden, Anlagen oder Brandschutzsystemen gefährliche Situationen entstehen.

Der Neustart kann damit im schlimmsten Fall zu weiteren Betriebsunterbrechungen nach der Coronavirus-Betriebsunterbrechung führen.“

Johannes Haberl, Senior Consultant Engineer, AGCS Central & Eastern Europe

Daher mahnt der Versicherer die Unternehmen, besonderen Wert auf den Zustand ihrer elektrischen Geräte und Anlagen legen, da etwa 20 bis 30 Prozent der AGCS-Feuerschäden damit in Zusammenhang stehen würden. Außerdem hätten die Versicherer in der Vergangenheit auch immer wieder eine Reihe von Bränden erlebt, die auf technische Defekte oder Bedienungsfehler zurückzuführen sind, wenn die Maschinen hochgefahren oder für die Wiederinbetriebnahme gereinigt wurden.

Zudem sei die „anstehende Wiederinbetriebnahme ist ein idealer Zeitpunkt für Präventionsmaßnahmen, aber auch für die Aktualisierung von Business Continuity- und Notfallplänen, die in denen zurückliegenden Wochen zum Einsatz kamen. Unternehmen sollten solche Pläne auf der Grundlage der während der vorübergehenden Abschaltung gewonnenen Erkenntnisse überarbeiten und so auf dem neuesten Stand halten“, ergänzt Jürgen Wiemann, der bei der AGCS in Zentral- und Osteuropa für die Feuerversicherung zuständig ist.

Insgesamt rechnet die Allianz jedoch damit, dass AGCS auch in diesem Jahr eine Schaden-Kosten-Quote von mehr als 100 Prozent aufweisen und damit operativ Verluste schreiben wird. Auch die Absage von Filmproduktionen und Konzerten sowie die vorübergehende Schließung von Betrieben wegen der Pandemie machten die Erfolge bei der Sanierung des Sorgenkinds AGCS zunichte, konstatierte Finanzvorstand Giulio Terzariol auf der Online-Hauptversammlung am Mittwoch.

Autor: VW-Redaktion

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