Black Rock: Versicherer investieren zunehmend in alternative Anlagen

IBM steigt aus der bAV aus. Quelle: Bild von Tumisu auf Pixabay
Alternative Anlagen abseits der klassischen Aktien- und Rentenmärkte werden für die Versicherer zunehmend interessanter. Gleichwohl wenden sich die Versicherungsunternehmen angesichts der anhaltenden Niedrigzinsphase von Staatsanleihen ab. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Branchenumfrage von Black Rock unter 362 Versicherungsmanagern, die zusammen ein Vermögen von 27 Billionen US-Dollar verwalten.
So planen 60 Prozent der Versicherer, in den nächsten zwei Jahren mehr Risiken einzugehen, indem sie nach Anlagen mit höherer Rendite suchen. Zudem gaben nahezu alle Befragten an, dass der Klimawandel erhebliche Auswirkungen auf die Portfolios haben wird, und sie erwarten, ihre Allokation in nachhaltige Anlagen in den nächsten zwei Jahren um etwa 30 Prozent zu erhöhen. Laut Black Rock sollen bereits 2023 schon rund 70 Prozent in Privatmarktanlagen abseits der öffentlichen Börsen investiert sein. Zudem planen 41 Prozent der Versicherer, ihren Bargeldbestand zu erhöhen, der benötigt wird, um alles von Hausbränden über Autounfälle bis hin zu Personenschäden zu bezahlen.
„Aus den Daten ist ein klarer Trend ersichtlich: Die alternativen Anlagen werden immer wichtiger, klassische Anleihen verlieren an Bedeutung. Im Jahr 2023 wird der Anteil von Investitionen in Alternatives an den gesamten Anlagen schon bei 14 Prozent liegen, das ist doppelt so viel wie 2019 – Tendenz weiter steigend.“
Marcus Severin, Leiter des Versicherungsgeschäfts in Deutschland und Österreich bei Black Rock
Allerdings wollen nur noch 16 Prozent der befragten europäischen Versicherungsmanager bei Staatsanleihen die Allokation aufstocken, dafür sind Anleihen aus Schwellenländern und Unternehmenspapiere gefragt. Dabei kommen verstärkt Indexfonds – sogenannte ETFs – zum Einsatz. Zudem wollen 54 Prozent in den kommenden zwölf bis 24 Monaten größere Risiken eingehen. Das ist der höchste Wert seit 2015, berichtet das Handelsblatt unter Berufung auf die Umfrage. Dabei wagen die deutschen Versicherer sogar noch etwas mehr als europäische Versicherer: Rund 97 Prozent der Befragten glauben, dass die Klimarisiken in Zukunft die Vermögensverteilung entscheidend beeinflussen werden.
Autor: VW-Redaktion