Gewinnplus bei Zurich: Mario Grecos harter Kurs zahlt sich aus

Hat CEO Mario Greco der Zurich eine Verschlankung verordnet? Quelle: Zurich

Mario Grecos Effizienz- und Sparprogramm zeigt Wirkung – ganz zur Freude der Zurich-Aktionäre. So hat der Schweizer Versicherungskonzern im Geschäftsjahr 2019 auch von guten Geschäften an den Finanzmärkten und den gesunkenen Ausgaben für Naturkatastrophen profitiert. Das Ergebnis: Ein Gewinnplus von 16 Prozent auf 5,3 Mrd. US-Dollar (rund 4,9 Mrd. Euro). Die Dividende soll nun einen Franken auf insgesamt 20 Franken steigen.

Getragen wurde der Gewinnsprung vor allem durch die Schaden- und Unfallsparte. So stiegen die Beitragseinnahmen um zwei Prozent auf 34,184 Mrd. US-Dollar (VJ: 33,505 Mrd.). Ein wesentlicher Grund: Die Zurich war weniger stark von Naturkatastrophen wie dem Hurrikan „Dorian“ oder dem Taifun „Faxai“, betroffen und erntete die Früchte eines Sparprogramms, das allein 1,56 Mrd. Dollar eingebracht hat.

Auch eine verbesserte Preispolitik soll laut Zurich zu dem Ergebnis beigetragen haben. Unter dem Strich stand in der Kompositsparte ein Gewinn von 2,878 Mrd. Dollar (VJ: 2,085 Mrd.), was einem Anstieg von 38 Prozent entspricht. Die Combined Ratio sank gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 1,4 Prozentpunkte auf 96,4 Prozent (VJ: 97,8 Prozent).

Durchwachsen fiel das Ergebnis jedoch in der Lebensparte aus: So steigerte Global Life, das zweite starke Standbein der Zurich, das Prämienvolumen auf bereinigter Basis um vier Prozent auf 33,5 Mrd. Dollar. Unter dem Strich stand am Jahresende ein Plus beim Betriebsgewinn um zwei Prozent auf 1,5 Mrd. Dollar.

Konzernchef Greco sieht seinen Kurs bestätigt

„Die heutigen Ergebnisse bestätigen, dass wir unsere Pläne in den letzten drei Jahren erfolgreich umgesetzt haben. Es war eine außerordentliche Zeit, in der wir das Geschäft organisch und durch Transaktionen deutlich gestärkt, die Volatilität in der Schaden- und Unfallversicherung reduziert und unseren Kundenservice verbessert haben. Dies zeigt sich auch in dem Vorschlag, die Dividende weiter auf 20 Franken je Aktie zu erhöhen, die dritte Erhöhung in Folge“, kommentiert Konzernchef Greco die Zahlen für 2019.

„Wir sind stolz auf die erzielten Ergebnisse und wir kennen unsere Stärken: Wir sind ein einfacheres, agileres und effizienteres Unternehmen mit einer überzeugenden strategischen Vision, die uns auch in der nächsten Phase leiten wird. Sehr wichtig ist dabei, dass sowohl die Kunden- als auch die Mitarbeiterzufriedenheit in den letzten Jahren gestiegen ist. Damit sind wir gut aufgestellt, um die ehrgeizigen neuen Ziele zu erreichen, die wir uns für die nächsten drei Jahre gesteckt haben. Wir blicken auf unsere strategische Reise mit großer Zuversicht und Begeisterung“, ergänzt der Zurich-CEO.

Die Zahlen haben Grecos strikten Konsolidierungskurs jedenfalls bislang bestätigt. Dabei hatte der Italiener zu Beginn seiner Amtszeit mit einer Reihe von Problemen wie zum Beispiel vielen verlustträchtigen Verträgen zu kämpfen. Wegen dieser Probleme musste unter anderem die Übernahme des Konkurrenten RSA abgeblasen werden. Die Folge: Greco trennte sich von einigen Bereichen, senkte die Kosten und beschleunigte die Prozesse. 

Anlass genug also, bereits im November 2019 neue Finanzziele zu formulieren. Demnach soll die Rendite nach Steuern bis 2022 auf 14 Prozent steigen. Bereits im vergangenen Jahr übertraf diese mit 14,2 Prozent das selbstgesteckte Ziel von zwölf Prozent deutlich. Zudem soll das Ergebnis pro Aktie durchschnittlich um mindestens fünf Prozent pro Jahr wachsen.

Die Investoren reagierten bereits jetzt positiv auf die Zurich-Bilanz für 2019 – so konnte die Aktie zuletzt deutlich zulegen. Eine Prognose für das laufende Jahr gab der Schweizer Versicherer wie gewohnt aber nicht ab. Immerhin konnte Finanzvorstand George Quinn mit Blick auf den Ausbruch des Coronavirus beruhigen. Die Kosten dafür dürften nicht signifikant hoch ausfallen. Er sieht zudem weiterhin einen Wachstumstrend im Geschäft mit Kranken- und Lebensversicherungen. Zudem stehe weiter organisches Wachstum im Fokus.

Autor: VW-Redaktion

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